Bezirk sucht einen Alexmanager
Um die zahlreichen Probleme, Bauprojekte und unterschiedlichen Interessen auf Mittes Hotspot Alexanderplatz zu koordinieren, will Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) einen sogenannten Alexmanager einsetzen.
300 000 Leute pro Tag, die am Alex um- oder aussteigen, Dutzende Veranstaltungen, Feste oder Demos im Jahr, durchschnittlich 18 Straftaten am Tag, vom Taschendiebstahl bis zur Messerstecherei: Der Alexanderplatz ist ein Hotspot in allen Belangen. Die Polizei hat auf dem kriminalitätsbelasteten Ort, wie gefährliche Plätze im Polizeijargon heißen, im September eigenes eine Polizeiwache mitten auf den Platz gestellt. Zukünftig soll es auch einen eigenen Staatsanwalt für den Alexanderplatz geben, der ausschließlich Alex-Straftäter vor den Kadi bringt.
„Der Alexanderplatz ist chaotisch – und ganz geordnet wird er angesichts der Vielzahl von unterschiedlichen Nutzungen und Interessen wohl auch nie werden“, schreibt Bürgermeister Stephan von Dassel wortgleich in seinem neuen Bürgermeister-Newsletter und im Mitgliederbrief der Grünen. „Was sich aber ändern muss ist, dass Senat, Bezirk, Träger und Anlieger ihre Aktivitäten und Planungen für den Alexanderplatz kaum miteinander abstimmen. Von der Beleuchtung über soziale Angebote für Hilfebedürftige bis zum Umgang mit den Freiflächen könnten viel mehr Fortschritte erreicht werden, wenn die Koordination unter den Akteuren verbessert würde“, so von Dassel.
Bereits vor einem Jahr hatte er gesagt, dass er einen Alexmanager will. Jetzt ist klar, dass das Bezirkamt dafür für zunächst vier Jahre einen hauptamtlichen Mitarbeiter einstellt. Derzeit erarbeitet die Bezirksverwaltung das Aufgaben- und Anforderungsprofil. Die Stelle soll noch im Mai ausgeschrieben werden. Im September soll der Alexmanager seine Arbeit aufnehmen. Und ein Büro gibt es auch schon. Wie Steffi Pianka, Sprecherin der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM), bestätigt, bezieht der Alexmanager in einem großen Büro in der ersten Etage neben McDonalds in der Karl-Liebknecht-Straße 9 Stellung. Die 420 Quadratmeter großen Räume waren bis zur Eröffnung des Kaufland-Supermarktes das Baubüro der Ingenieure. Derzeit werden die Räume, die der Senat angemietet hat, zu einem Bürgertreff mit Veranstaltungsraum umgebaut. Zum Thema Stadtentwicklung sollen dort Diskussionsrunden, Workshops und Ausstellungen stattfinden. In den Räumen gibt es auch ein Büro mit vier Arbeitsplätzen. Es ist geplant, dass Katrin Lompscher, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, die Räume Mitte Juni eröffnet.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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