Bildungssenatorin beruft Hygienebeirat ein
Expertengremium soll regelmäßig über Maßnahmen an Schulen beraten

Angesichts der vielen offenen Fragen beim Schulstart und der Unsicherheiten bei Eltern und Lehrern zu den Corona-Regeln hat jetzt erstmals der von Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) einberufene Hygienebeirat getagt.

Rund 20 Wissenschaftler, Amts- und Kinderärzte, Lehrer, Eltern- und Schülervertreter, die Bildungsgewerkschaft und weitere Gremien haben sich beim ersten Treffen mit dem Schulstart, dem Infektionsgeschehen in den Bezirken, der Fortschreibung des Musterhygieneplans, den Herausforderungen durch eine mögliche Erkältungs- und Grippewelle im Herbst und Winter sowie mit der Teststrategie beschäftigt. Beiratsmitglied Norman Heise, Vorsitzender des Landeselternausschusses, sagte auf Radio Eins, dass es noch viele Fragen gebe, über die nun intensiv diskutiert wird. Dass der Beirat nicht schon früher berufen wurde, kritisiert auch der Elternvertreter. „Wir hätten früher tagen können, um den Schulstart sicherer zu machen“, sagte er.

Die Experten, zu denen auch Spandaus Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) und der Pankower Gesundheitsstadtrat Torsten Kühne (CDU) gehören, wollen sich in Arbeitsgruppen treffen. Es geht unter anderem um die technische Ausstattung wie zum Beispiel mit Kohlendioxid-Meldern, um effizientes Lüften und um Abläufe beim Auftreten von Infektionen. Die Palette der Themen ist vielfältig und geht bis zu Lernkonzepten für Schüler, die als Risikogruppe zu Hause bleiben müssen.

Laut Scheeres hätten viele Mitglieder des Hygienebeirats bereits im vergangenen halben Jahr mit ihrer Expertise geholfen. „Meistens sehr kurzfristig, deshalb manchmal auch eher formlos“, so die Senatorin. Scheeres will damit den Vorwurf entkräften, dass sie die Expertenrunde zu spät einberufen hat. Es habe auch vorher „viele Gremiensitzungen, Video- und Telefonkonferenzen“ gegeben, sagt sie.

In den Arbeitsgruppen des Hygienebeirats werden Wissenschaftler und weitere Experten „einen Stufenplan erarbeiten, der unterschiedliche Szenarien erhält, sollten die Infektionszahlen ansteigen“, heißt es. Der Musterhygieneplan für die Schulen soll „noch verständlicher und konkreter gefasst werden“. Ein wichtiges Thema ist auch die Verbesserung der Kommunikation. In Treptow-Köpenick hatte ein Schulleiter nach einem Corona-Fall alle Schüler nach Hause geschickt. Das Gesundheitsamt war telefonisch nicht erreichbar.

Damit solche kompletten Schulschließungen zukünftig vermieden werden können, „müssen die Gesundheitsämter mobil rund um die Uhr erreichbar sein“, sagt Elternvertreter Norman Heise zu dem Fall. Bildungssenatorin Scheeres will auch „Corona-Schulbeiräte auf Bezirksebene etablieren“, wie sie sagt. Die könnten „die lokalen Besonderheiten besonders kompetent in den Blick nehmen und sollten mit den Bezirkselternausschüssen vernetzt sein“.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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