Sparen durch Frieren
Netzagentur-Chef will Heizvorgaben senken

Der Krieg in der Ukraine lässt die Energiepreise explodieren. Deutschland will Putins Gas nicht, um seine Panzer nicht zu finanzieren. Und Russland selbst drosselt immer mehr die Gaslieferung, sodass es im Winter eng werden könnte. Alle rechnen mit schweren Zeiten.

Jetzt hat Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, einen Vorschlag gemacht, über den sich viele empören. Die Vermietern gesetzlich vorgeschriebene Mindesttemperatur von 20 bis 22 Grad Celsius in Wohnräumen soll gesenkt werden. Die Leute sollen frieren im Winter, weil Gas knapp wird. Firmen sollen hingegen mit Prämien zum Gassparen gebracht werden. „Wir möchten Mechanismen etablieren, um Unternehmen, die freiwillig Gaskontingente abtreten, mit einer Prämie zu belohnen“, sagt Klaus Müller. „Die Ungleichbehandlung der Wirtschaft und der selbstnutzenden Eigentümer einerseits und der mietenden Bevölkerung andererseits ist ein grobes Foul und blanker Zynismus“, hält der Geschäftsführer des Berliner Mietervereins, Reiner Wild, dagegen.

Weil Gazprom am Gashahn dreht, hat Österreich sein 2020 abgeschaltetes Kohlekraftwerk in Mellach wieder ans Netz genommen. Auch der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck will in der jetzigen Notlage die Kohlekraftwerke weiter befeuern. Alternative Energie kann die Gaslücke noch lange nicht ausfüllen. Der Wechsel komplett weg von fossilen Energieträgern dauert noch eine Weile. Aber wir brauchen Putins Gas nicht! Für mich spricht absolut nichts dagegen, ein paar Kernkraftwerke wieder zu aktivieren, wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert. Das ist billiger und besser für das Klima als Gas und Kohle. Und niemand muss dann frieren, wie es dem Netzagentur-Chef Müller vorschwebt.

Soll Vermietern erlaubt werden, die Mindesttemperatur in Wohnräumen zu senken?
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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