Im zweiten Anlauf
Sven Diedrich wird Jugendstadtrat in Mitte

Der langjährige Linken-Verordnete Sven Diedrich traut sich im zweiten Anlauf den Stadtratjob zu.  | Foto: Die Linke
  • Der langjährige Linken-Verordnete Sven Diedrich traut sich im zweiten Anlauf den Stadtratjob zu.
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Nachfolger für die scheidende Jugendstadträtin Sandra Obermeyer (parteilos, für Die Linke) wird Sven Diedrich. Obermeyer wechselt im Dezember zu Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke).

Der Bezirksvorstand der Linken hat sich am 17. Oktober einstimmig bei zwei Enthaltungen für die Nominierung von Diedrich entschieden. Um den Stadtratjob hatte sich auch Ramona Reiser beworben. Die 32-Jährige, die hauptberuflich in der Bundesgeschäftsstelle der Bahnhofsmissionen Deutschlands arbeitet, ist erst seit 2016 in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Den Ausschlag für Diedrich hat wohl seine langjährige kommunalpolitische Erfahrung gegeben. Der 54-jährige Linke ist sozusagen BVV-Urgestein und seit 1995 im Bezirksparlament.

Diedrichs Nominierung ist bereits die Zweite. Er war nach der BVV-Wahl 2016 als Spitzenkandidat der Linken für die Stadtratsstelle im Bezirksamt gesetzt. Doch auf der konstituierenden BVV-Sitzung am 27. Oktober hatte Sven Diedrich überraschend zurückgezogen. Als Grund nannte er, dass er sich den Bereich Jugend nicht zutraue. Diedrich wollte unbedingt Baustadtrat werden. Doch in den Verhandlungen um eine politische Zusammenarbeit ging dieses Schlüsselressort an die SPD.

Die Linken mussten sich nach Diedrichs Rückzug plötzlich einen neuen Kandidaten suchen. Im November 2016 wurde Sandra Obermeyer zur Stadträtin für Jugend, Familie und Bürgerdienste gewählt. Obermeyer hatte sich im Sommer für den vakanten Chefposten der Abteilung IV (Wohnungswesen, Wohnungsneubau, Stadterneuerung, Soziale Stadt) beworben und den Zuschlag bekommen. Die Personalie hatte vor allem den Koalitionspartner SPD aufgeregt. Es habe genügend andere Bewerber mit mehr Fachkenntnis im Bereich Wohnen und Bauen gegeben. Lompscher würde Schlüsselpositionen in ihrem Haus nach Parteibuch besetzen, hieß es. Obermeyer tritt ihren Job als Wohnungsbauchefin bei Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher im Dezember an.

„Es ist der richtige Zeitpunkt, ein politisches Amt zu übernehmen, vor dem ich höchsten Respekt habe“, sagt Sven Diedrich zu seiner erneuten Kandidatur. Warum er nun doch Bock auf den Job als Jugendstadtrat hat, begründet er mit seiner „Erfahrung in der Berliner Verwaltung“. Der langjährige Mieterberater arbeitet seit zwei Jahren hauptberuflich im Führungsteam von Senatorin Katrin Lompscher. Außerdem ist die Abteilung Bürgerdienste auch wohnungspolitisch interessant. Der wichtige Bereich Zweckentfremdung und Leerstand von Wohnraum ist dort angesiedelt. Sven Diedrich wird sich auf der November-BVV für die Stadtratstelle im Bezirksamt zur Wahl stellen. Dass die Bezirksverordneten ihn durchfallen lassen, ist nicht zu erwarten.

Im Bezirksamt Mitte gibt es eine Zählgemeinschaft zwischen SPD und Grünen. Die Grünen stellen mit Stephan von Dassel den Bürgermeister, obwohl sie mittlerweile durch Übertritte von zwei Grünen-Verordneten zur SPD nur noch zwölf Mandate in der BVV haben. Die SPD-Fraktion hat jetzt 16 Sitze. Die Grünen haben neben von Dassel noch Kulturstadträtin Sabine Weißler im Bezirksamt. SPD, CDU und Linke stellen je einen Stadtrat.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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