Beuth und Schinkel: Ausstellung erinnert an Reformer

Karl Friedrich Schinkel fertigte 1838 dieses Aquarell von seinem Freund Christian Peter Wilhelm Beuth an. | Foto: Christian Schindler
  • Karl Friedrich Schinkel fertigte 1838 dieses Aquarell von seinem Freund Christian Peter Wilhelm Beuth an.
  • Foto: Christian Schindler
  • hochgeladen von Christian Schindler

Mitte. Die aktuelle Schinkel-Ausstellung des Kupferstichkabinetts Berlin macht auch mit einem Mann bekannt, dessen Namen immer wieder mit der Nachnutzung des Flughafens Tegel genannt wird: Christian Peter Wilhelm Beuth.

Wann auch immer das letzte Flugzeug Tegel verlassen haben wird, werden Monate später die Fachleute der Beuth-Hochschule den Umzug großer Fachbereiche von Wedding aus organisieren. 2009 erhielt die ehemalige Fachhochschule für Technik den Namen Beuth-Hochschule, die sich in Tegel deutlich erweitern wird. Damit wird ein Mann gewürdigt, der viel für die Modernisierung Preußens getan hat. Der 1781 in Kleve geborene Jurist Beuth war 1830 Direktor des Ministeriums für Handel, Gewerbe und Bauwesen geworden. Schon 1805 lernte er den Baumeister und Künstler Karl Friedrich Schinkel kennen. Die beiden hatten oft dienstlich miteinander zu tun, waren aber auch befreundet. 1826 bereisten sie gemeinsam England und nahmen von dort viele Ideen zur Industrialisierung Preußens mit.

Im Jahr 1838 malte Schinkel ein Aquarell, das Beuth in seiner Dienstwohnung am Gewerbeinstitut an der Klosterstraße zeigt. Beuth hatte schon früh auf die Eröffnung einer Technischen Schule in Berlin gedrungen, die dann auch 1821 erfolgte. Sechs Jahre später wurde daraus das Gewerbeinstitut.

Schinkels Freundschafts-Aquarell zeigt Beuth mit der Landwehrmütze des Lützower Freikorps, dem er sich während der Napoleonischen Kriege angeschlossen hatte. Schinkel stellt seinen Weggefährten zudem nicht nur als Modernisierer dar, dessen Schreibtisch vor Entwürfen überquillt. Der Kaminsims hinter dem Verwaltungschef zeigt diesen auch als Kenner und Sammler antiker Skulpturen.

Beuth starb 1853 in Berlin.

Sein Nachruhm bringt ihn mit einem gebürtigen Tegeler zusammen. Vor dem Deutschen Institut für Normung an der Tiergartener Burggrafenstraße zeigt ihn eine Skulptur im Gespräch mit Wilhelm von Humboldt.

Die Ausstellung "Karl Friedrich Schinkel. Geschichte und Poesie" ist bis zum 6. Januar 2013 in den Sonderausstellungshallen des Kulturforums am Matthäikirchplatz zu sehen. Geöffnet ist dienstags bis freitags 10 bis 18 Uhr (donnerstags bis 20 Uhr), sonnabends und sonntags 11 bis 18 Uhr. Karten: zwölf, ermäßigt sechs Euro.
Christian Schindler / CS
Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 116× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 905× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 578× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.076× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.965× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.