Bezirk kann den Gendarmenmarkt nicht umbauen

Mitte. Auch drei Jahre nach der Vorstellung der Pläne zur Neugestaltung des Gedarmenmarktes ist bisher nichts passiert. Und es sieht so aus, als ob auch 2014 kein Bagger anrollt.

Der Gendarmenmarkt, Berlins schönster Platz, soll komplett saniert werden. Seit über drei Jahren wird darüber gestritten. Anfang 2011 gab es nach massiven Protesten sogar eine Bürgerabstimmung, weil der Senat ursprünglich alle 115 Kugelahorne am nördlichen Platzrand fällen wollte. Die Bäume bleiben nach dem Anwohnervotum stehen. Aber auch das gesamte Projekt ist festgefahren. Schuld daran ist die Senatsbauverwaltung, die es bisher nicht geschafft hat, die fertigen Bauplanunterlagen (BPU) zu prüfen. "Wir stehen bereit, können aber ohne geprüfte BPU nicht beginnen", ärgert sich Baustadtrat Carsten Spallek (CDU). Der mindestens sechs Millionen Euro teure Platzneubau wird zu 90 Prozent mit EU-Fördermitteln finanziert. Bevor die Senatswirtschaftsverwaltung die Gelder freigibt, verlangt sie von den Kollegen der Bauverwaltung eine sogenannte Plausibilitätsprüfung.Laut Petra Rohland, Sprecherin von Bausenator Michael Müller (SPD), liegen die Unterlagen seit Ende 2012 in ihrer Behörde. Der Bezirk sagt, dass er die vier Leitz-Ordner voller Planunterlagen bereits vor über einem Jahr abgegeben hat. "Das ist keine schöne Geschichte", sagt Rohland zum Stau in ihrer Behörde. Die zuständige Prüfabteilung sei personell unterbesetzt und "arbeitet alles nach und nach ab". Im Oktober soll die Plausibilitätsprüfung - eine stichprobenartiger Check, ob die Bezirksplaner richtig gerechnet und kalkuliert haben - nun endlich abgeschlossen sein, verspricht Rohland. Nach der Vorprüfung könnte die Senatswirtschaftsverwaltung die Fördergelder freigeben. Erst dann prüfen die Senatsfachleute die Baupläne im Detail "auf Herz und Nieren", so Rohland. Das dauert dann auch wieder mehrere Monate. "Wenn die Wirtschaftsverwaltung das Okay gibt, brauchen wir vier Monate für die Hauptprüfung", sagte Rohland. Dies sei dann schon "ein beschleunigtes Verfahren". Rohland geht davon aus, dass erste Arbeiten noch 2014 beginnen können.

Der Gendarmenmarkt soll komplett neu gepflastert werden, weil er verschlissen ist. Die neuen Steine werden nach der jetzigen Gestaltung verlegt, so dass der Platz optisch der gleiche bleibt. Es werden dickere Pflastersteine verwendet, damit auch schwere LKW keinen Schaden anrichten. Alle Stromkabel und Wasserleitungen werden unter dem neuen Natursteinpflaster verlegt. Kabeltrassen als Stolperfallen wird es nicht mehr geben. Für die Schankgärten und Veranstaltungen gibt es feste Anschlussstellen. Allein 35 unterirdische Stromanschlüsse, die Platzsteckdosen sozusagen, werden gebaut. Die Kugelahorne hinter dem Französischen Dom bleiben stehen. Es werden nur die Treppen an den Ecken Französische Straße und Charlottenstraße sowie Markgrafenstraße entfernt, damit Rollstuhlfahrer hier über leichte Schrägen auf den Platz rollen können.

Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 118× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 909× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 580× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.078× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.967× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.