Mitarbeiter haben viele Gelegenheiten, sich zu engagieren

Bianca Henke (vorn) und Luanna Hess sind zwei von insgesamt zwölf jungen Frauen, die am Projekt "Enter Technik" teilnehmen. | Foto: Nittel
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Berlin. Seine Wette wollte Jörg Simon nicht wirklich gewinnen. Und als klar war, dass er sie verloren hatte, war der Vorstandsvorsitzende der Berliner Wasserbetriebe sehr zufrieden. Denn seine Belegschaft hatte großes Engagement bewiesen.

Vor drei Jahren wettete Jörg Simon, dass es die Belegschaft nicht schaffen würde, vom 1. November 2010 bis zum 30. Juli 2011 insgesamt 1,5 Prozent Energie einzusparen. Es wurden dann sogar fast 1,7 Prozent Strom, Gas und Fernwärme nicht verbraucht. Das Unternehmen sparte einen Betrag im sechsstelligen Bereich. Darüber hinaus wurden 84 Verbesserungsvorschläge von Mitarbeitern unterbreitet, wie das Unternehmen auch künftig Energie sparen kann. Die Energiewette ist nur ein Beispiel für das Unternehmensengagement der Berliner Wasserbetriebe mit seinen rund 4500 Beschäftigten und über 300 Auszubildenden. Sie initiieren zahlreiche Projekte selbst oder beteiligen sich daran. Schwerpunkt ist das Thema Ausbildung. "Die jungen Menschen, die an den Projekten teilnehmen, sollen am Ende einen Ausbildungsplatz erhalten oder aber so viel mitnehmen, dass ihre Aussichten auf eine Ausbildung besser geworden sind", sagt Frank Haase, Leiter der Personalagentur der Berliner Wasserbetriebe.

Das aktuellste Projekt ist "Enter Technik", initiiert vom Verein Life. Es richtet sich an junge Frauen mit mittlerem Schulabschluss oder Abitur. Zwölf junge Frauen absolvieren seit 1. September für jeweils zwei Monate ein bezahltes Praktikum bei insgesamt sechs Berliner Unternehmen, um Einblicke in technische Berufe zu erhalten. Bei den Wasserbetrieben, rund 20 Prozent der Belegschaft sind Frauen, sind zurzeit die 19-jährigen Abiturientinnen Luanna Hess und Bianca Henke beschäftigt.

Sie werden ehrenamtlich und außerhalb ihrer Arbeitszeit in persönlichen und beruflichen Angelegenheiten über das gesamte Projekt hinweg von Ute Müller de Flor betreut. Die Ingenieurin in der Wasserversorgung hatte eine Weiterbildung zur Mentorin gemacht.

Ähnlich verhält es sich bei Jenny Hastigsputh, die seit sieben Jahren als Referentin von Jörg Simon arbeitet. Sie engagiert sich in der Kita Farbklecks, die zum Verein Sozialdiakonische Jugendarbeit Lichtenberg gehört.

Für die Gestaltung eines Wasserzauberraums suchte der Verein Fördergelder und wurde bei der Veolia-Stiftung fündig. Die gehört zum internationalen Wasserversorger Veolia, der eine Beteiligung an den Berliner Wasserbetrieben hält.

Der Wasserzauberraum macht es auch Kindern mit Behinderung möglich, das Naturelement Wasser mit allen Sinnen zu erleben. Für Jenny Hastigsputh war dieses Engagement auch ein Türöffner für weitere ehrenamtliche Tätigkeiten bei der Sozialdiakonischen Jugendarbeit. Heute organisiert sie Charity-Veranstaltungen und sitzt im Vorstand des Vereins.

"Es ist wichtig, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern den Zugang zu Engagement und Ehrenamt erleichtern", erklärt die Referentin. "Ich persönlich hätte niemals bei einem Kiezladen einfach so geklingelt und gefragt: Was braucht ihr? Vielmehr haben mir die Wasserbetriebe eine Brücke zu meinem Engagement gebaut."

Michael Nittel / min
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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