Familie Kaasch vermittelt seit 1985 Patenschaften

Diese Kinder können dank Haiticare optimistisch in die Zukunft blicken. | Foto: privat
  • Diese Kinder können dank Haiticare optimistisch in die Zukunft blicken.
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Waidmannslust. Alles begann 1985, als Michael Kaasch der fünfjährigen Natascha begegnete. Das Mädchen lebte damals in einem Waisenhaus in Port-au-Prince, der Hauptstadt des Karibik-Staates Haiti und Kaasch war dort zufällig auf Dienstreise. Ein Prospekt, das um Hilfe für ein neues SOS-Kinderdorf warb, brachte ihn damals zu Natascha.

Nach der Reise übernahm er zusammen mit seiner Frau Barbara die Patenschaft für das Mädchen und überwies dafür 50 Mark monatlich. Und 1992 gründete die ganze Familie Kaasch den Verein Haiticare. "Das Besondere an unserem Verein ist, dass wir eine Art Familienbetrieb sind. Wir engagieren uns ehrenamtlich und tragen die Verwaltungskosten selbst. Die Spenden fließen direkt zu 100 Prozent in konkrete Hilfsprojekte nach Haiti", sagt Michael Kaasch, Vorsitzender von Haiticare. Seine Frau ist seine Stellvertreterin, weitere Mitglieder sind Sohn, Tochter und Schwiegertochter sowie drei Freunde. Beisitzerin ist Natascha, die mittlerweile 34 Jahre alt ist und die Projekte in Haiti leitet, die vom Verein ins Leben gerufen wurden.

Dabei handelt es sich um eine Schule, ein Waisenhaus, einen Kindergarten und eine Mensa. Die Schule gibt es seit 2004, anfangs mit einer kleinen Klasse mit zehn Kindern. 2009 erhielten bereits rund 200 Kinder Unterricht und eine warme Mahlzeit, es gab PCs, Copyshop und Nähschule inklusive.

"Doch dann kam 2010 das verheerende Erdbeben in Haiti", erinnert sich Barbara Kaasch. "Wir haben dadurch 20 Kinder verloren, es gab einige schwer verletzte Schüler und Lehrer, lediglich das Waisenhaus ist stehen geblieben". Natascha organisierte wochenlang einen Pendelverkehr zwischen dem dominikanischen Santo Domingo und Port-au-Prince, um Hilfsgüter und Verletzte zu transportieren.

Mittlerweile gibt es eine neue, größere Schule, mit hellen, großen Räumen. Dennoch sei man noch nicht mit allen Vorhaben fertig geworden. Das Geld sei einfach ausgegangen, bedauert der 65-Jährige. Auch eine Mensa sei dringend erforderlich. Momentan essen die Kinder in den Schulklassen, ein Provisorium dient als Küche.

Inzwischen besuchen rund 300 Kinder die Einrichtungen, auch weil sie und ihre Eltern erkannt haben, dass sie durch den Besuch des Unterrichts eine Perspektive erhalten. "Einige von unseren Kindern konnten einen Beruf ergreifen und unabhängig von fremder Hilfe werden", freut sich Barbara Kaasch. Die Bandbreite reiche von Agronomen, Elektrikern, Rohrlegern bis hin zu Lehrern oder Fotografen.

Damit Haiticare auch weiterhin Hilfe leisten kann, ist der Verein auf Spenden und auf Patenschaften angewiesen. "Jeder, der spendet, leistet einen wichtigen Beitrag, egal wie hoch die Summe ausfällt", sagt Michael Kaasch. Das gilt auch für die Übernahme von Patenschaften. Letztendlich ist es jedem Paten überlassen, wie viel er geben möchte. Der Richtwert liegt jedoch bei einem Euro pro Tag.

Weitere Informationen gibt es unter www.haiticare.de und 402 24 18.
Carla Marconi / C. Marconi
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Lokalredaktion aus Mitte

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