Kulina kocht mit Kindern und gibt Ernährungstipps
Dagegen will die 21-Jährige mit ihrem Verein Kulina etwas unternehmen. "Ich habe mit 18 Jahren Kulina gegründet, weil ich diese Einstellung verändern will. Ich möchte gerade auch sozial benachteiligten Kindern zeigen, dass man sich gesund ernähren kann, dass es lecker schmeckt und nicht viel Geld kostet", sagt Florence Klement. Sie motivierte vor zwei Jahren sieben ihrer Freunde zur Mitgliedschaft, und schon stand der Verein. Momentan hat er rund 20 Mitglieder, die sich in unterschiedlichen Bereichen engagieren. Zum einen bietet Kulina Kochkurse für Kinder und Jugendliche an. Diese finden meist einmal in der Woche statt, manchmal in Schulen oder Kitas. In den Kursen geht es neben dem Kochen auch darum, Wissen über richtige Ernährung zu vermitteln. Es werden Themen behandelt wie "Was ist light oder low fat?", "Wie funktioniert die Supermarktpsychologie?", "Welche Siegel gibt es?". Und nach dem gemeinsamen Essen heißt es dann auch, zusammen aufräumen.
"Die meisten machen sehr gerne mit und nehmen auch Anregungen aus den Kochkursen mit nach Hause. Aber natürlich gibt es auch Jugendliche, die einfach keinen Bock haben", sagt Florence Klement. Bei ungefähr 80 Prozent könne man jedoch durch solche Aktivitäten ein Umdenken bewirken, zumindest teilweise. Und das sei genug Motivation, um weiterzumachen.
Neben den Kochkursen veranstaltet Kulina auch Workshops zu bestimmten Anwendungsfragen wie zum Beispiel, wie man Fisch oder Fleisch filetiert, und führt Kampagnen zu Ernährungsthemen durch. Dabei arbeitet der Verein meist mit anderen Organisationen wie Slow Food zusammen.
Ein weiteres spannendes Projekt sei der Anbau von Obst und Gemüse auf dem Dach der TU Berlin. In luftiger Höhe sollen in Zukunft Gemüsesorten wie Tomaten und Kartoffeln sowie Kräuter wachsen. "Damit wollen wir unsere Kochkurse versorgen und den Leuten zeigen, wie so etwas angebaut wird", sagt die 21-Jährige.
Bei den Jugendlichen, die von Kulina angesprochen werden, handelt es sich meist um Kinder mit Migrationshintergrund. Florence Klement kann sich gut in deren Lage versetzen, denn sie hat eine tschechische Mutter und einen marokkanischen Vater. "Die meisten Vereinsmitglieder haben einen Migrationshintergrund", sagt Klement. Das sei aber keine Voraussetzung, um sich dem Verein anzuschließen. Wer mitmachen möchte, sollte "etwa eine Stunde Zeit pro Woche mitbringen und noch relativ jung sein". Dadurch habe man einen besseren Zugang zu den Kindern. Und bei allem Wissen, das vermittelt werde, stehe der Spaß im Vordergrund.
Eine Mitgliedschaft bei Kulina kostet 30 Euro im Jahr. Manchmal veranstaltet der Verein auch Caterings, um sich zu finanzieren. Zudem konnte er bisher auch durch Wettbewerbspreisgelder leben. Wegen ihres erfolgreichen Engagements wurde Florence Klement in diesem Jahr zur Botschafterin des "Verbundnetzes der Wärme" ernannt.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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