Das Berliner Ehepaar Schwunke unterstützt Vorschule

Monika und Edgar Schwunke vom Verein "Kambengo" mit ihrem VW T4, mit dem sie im November an der Rallye Dresden-Dakar-Banjul teilnehmen. | Foto: Kahle
  • Monika und Edgar Schwunke vom Verein "Kambengo" mit ihrem VW T4, mit dem sie im November an der Rallye Dresden-Dakar-Banjul teilnehmen.
  • Foto: Kahle
  • hochgeladen von Michael Kahle

Berlin. Seit über fünf Jahren nutzen Monika (59) und Edgar (61) Schwunke aus Marzahn ihren Jahresurlaub, um den Bau einer Vorschule in Gambia zu unterstützen. Am 10. November starten sie als Berliner Team zur 7500 Kilometer langen Rallye Dresden-Dakar-Banjul, an der etwa 40 Fahrzeuge mit Hilfsgütern teilnehmen werden.

Bei der vom Verein Breitengrad organisierten Rallye geht es nicht um Rekorde, sondern um konkrete Hilfe in Gambia. "Das Land am Ende der Sahelzone zählt mit einer Länge von rund 480 und einer Breite von etwa 45 Kilometern zu den kleinsten und ärmsten Staaten Afrikas", erläutert Edgar Schwunke. "Schätzungsweise 1,6 Millionen Menschen leben hier, die meisten am Existenzminimum." Die Hauptstadt Gambias heißt Banjul. Die größte Stadt ist das etwa 40 Kilometer entfernte Serekunda. "Gambias Infrastruktur ist total unterentwickelt. Der Durchschnittsverdienst liegt bei umgerechnet rund 60 Euro im Monat", ergänzt Monika Schwunke. "Reis ist das Hauptnahrungsmittel. Ein 25-Kilo-Sack Reis kostet zwischen 27 und 32 Euro - verteuert durch die Bio-Spritherstellung in den Industrieländern", beklagt sie. "Am schlechtesten geht es den Kindern." Zu Hause sprechen die Kleinen nur eine der über 20 Stammessprachen. Daraus erwächst ein großes Problem. Denn mit der Unabhängigkeit von Großbritannien 1965 wurde Englisch als offizielle Amtssprache eingeführt. In Gambia gibt es allerdings keine staatlichen Vorschulen, sodass viele Kinder nicht ausreichend vorgebildet in die Grundschule kommen. Vorschulen sind jedoch wichtig, damit die Kinder die englische Sprache erlernen, um in der Grundschule dem Unterricht folgen zu können.

Und hier beginnt das Engagement der Schwunkes. "Wir sind selbst Eltern und Großeltern und wissen, was Kinder für ihre Entwicklung dringend benötigen." Gemeinsam mit Gleichgesinnten errichten und finanzieren sie seit Jahren eine Vorschule in der Gemeinde Sukuta/Jolakunda, unweit von Serekunda. Zwei Gebäude werden bereits genutzt, ein drittes soll diesen Herbst fertig werden. Die Schwunkes haben dafür Fundamente ausgehoben, Steine hergestellt, Mörtel gemischt sowie gemalert. Bereits im vergangenen Jahr ging ein Container mit Baumaterial und Sachspenden nach Gambia.

Unterstützt wird der dafür eigens gegründete Berliner Verein "Kambengo" (Zusammenhalt, Gemeinschaft) durch Unternehmen, Baumärkte, Schulen und Einzelpersonen vorrangig aus der Region Berlin-Brandenburg. Der Verein finanziert zudem drei Lehrer, eine Putzfrau sowie einen Wachmann.

Fahrt und Unterkunft bezahlen die Teilnehmer der Rallye aus eigener Tasche. "Die Geld- und Sachspenden kommen eins zu eins dort an, wo sie gebraucht werden", betont Monika Schwunke. Gefragt bei der Bevölkerung sind überdies gebrauchte Handys, Kugelschreiber sowie Kleidung, Spielzeug und Süßigkeiten für Kinder sowie Verbandsmaterial. Auch die Fahrzeuge der Rallye-Teilnehmer bleiben in Gambia. Sie werden in Banjul öffentlich versteigert. Das Geld fließt in Hilfsprojekte wie die Vorschule. Zurück geht es für die Rallye-Teilnehmer mit dem Flieger - natürlich auch aus eigener Tasche bezahlt.

Wer helfen möchte, kann sich per E-Mail Info@kambengo.de oder per Post beim Kambengo-Project-Gambia, Kalkbergeweg 90, 12589 Berlin, melden.

Weitere Informationen unter www.dresden-dakar-banjul.com und www.kambengo.de.
Michael Kahle / m.k.
Autor:

Michael Kahle aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 220× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 407× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 1.377× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 1.202× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.