Neue Diskussionen über Aufhebung der Vollsperrung
Wie der CDU-Verkehrspolitiker Oliver Friederici sagte, gebe es wieder Gespräche zwischen Sicherheitspolitikern und den zuständigen Bundesministerien. Was genau verhandelt wird, sei aber vertraulich. Laut Friederici stünden aber die Chancen so gut wie nie zuvor. Möglich wäre, zumindest die halbe Straßenseite in nördliche Richtung freizugeben. So könnte die Botschaft einen Sicherheitsabstand vor dem Gebäude behalten.
Die Wilhelmstraße wurde 2003 wegen Terrorgefahr nach einem Anschlag auf das britische Generalkonsulat in Istanbul komplett zwischen Unter den Linden und Behrenstraße gesperrt und sukzessive zur Hochsicherheitszone ausgebaut.
Damit wurde eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen gekappt. 48 versenkbare Stahlpoller sorgen dafür, dass kein unbefugtes Fahrzeug in die Straße fahren kann. Ein knappes Dutzend Polizisten bewacht rund um die Uhr den gesperrten Bereich und patrouilliert zwischen den Pollern. Nur Fußgänger und Radfahrer dürfen passieren.
Nach Berichten bewertet Großbritannien die Sicherheitslage nicht mehr so extrem und könnte sich die teilweise Öffnung vor der Berliner Botschaft vorstellen.
Der Berliner CDU-Bundestagsabgeordnete Frank Steffel fordert seit drei Jahren, dass die Straße wieder geöffnet wird. "Bei Worten darf es aber nicht bleiben", so Steffel zu den neuen Diskussionen um einen mögliche Aufhebung der Vollsperrung. Er habe bereits Anfang 2013 den britischen Botschafter S.E. Simon McDonald um eine einspurige Öffnung gebeten. Wie Steffel sagt, habe der Botschafter sein Einverständnis signalisiert. Der CDU-Mann sieht durch die Sperrung auch Menschenleben in Gefahr. "Krankenwagen der Charité müssen Umwege fahren, das ist inakzeptabel."
Auch Mittes Bürgermeister Christian Hanke (SPD) wünscht sich die vollständige Öffnung. Die Sperrung passe nicht zum offenen Berlin, sagte er.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.