Obduktionsbefund: Bär hatte Leberzirrhose und Blutarmut
Das Tier wurde von Veterinärmedizinern im Landeslabor Berlin-Brandenburg in Frankfurt (Oder) pathologisch-anatomisch untersucht. In die Körperhöhlen, inneren Organe, Haut und Muskulatur war viel Blut gelaufen. Maxi litt auch unter einer autoimmun hämolytischen Anämie, also einer erworbenen Blutarmut, wie Spallek erklärte. Außerdem war die Bärin an Gelbsucht erkrankt und hatte Leberzirrhose. "Insgesamt kann von einem multifaktoriellem Organversagen ausgegangen werden", so der Stadtrat.Ob Schnute, die 32 Jahre alte Mutter von Maxi, im Bärenzwinger bleibt, ist derzeit noch offen. Tierschützer fordern seit Jahren, die zwei letzten Bärendamen aus dem Zwinger in einen Bärenwald umzusiedeln. Einen Monat vor Maxis Tod hatten vier Veterinärmediziner im Juli einvernehmlich von einem Umzug abgeraten, weil das Narkoserisiko für die alten Bären zu hoch und ein Transport in Boxen viel zu stressig wäre. Da Schnute jetzt allein ist, stellt sich die Frage neu.
Sollten die Experten den Verbleib im Bärenzwinger empfehlen, will Spallek die Bedingungen für Schnute im Zwinger verbessern. Um die Grundfläche zu vergrößern, könnten die seit Jahren ungenutzte Wassergräben zugeschüttet werden. Der Bärenexperte der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" und Chef vom Bärenwald Müritz, Carsten Hertwig, wollte die Tiere an die Müritz holen. Er hat zugesagt, den Bezirk bei der tierartgerechten baulichen Umgestaltung des Bärenzwingers fachlich zu unterstützen.
Ob Schnute in Mitte bleibt oder vieleicht doch noch eine neue Heimat bekommt - fest steht, dass die Bärin das letzte Tier im 1939 eröffneten Bärenzwinger im Köllnischen Park ist. Das Gebäude könnte später zum Beispiel als Parkcafe genutzt werden. Maxi wird nicht wie ihr berühmter Eisbärkollege Knut als Tierpräparat ausgestellt. Das schloss Stadtrat Carsten Spallek aus.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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