Polizei prüft "Maßnahmen zur Steigerung des Sichergefühls"

Mitte. Die Gewalttaten rund um den Alexanderplatz häufen sich in den letzten Monaten.

Brutale Raubüberfälle, lebensgefährliche Schläge, Messerstechereien und Schüsse - der Alexanderplatz mit seinem unterirdischen Bahnlabyrinth und den Freiflächen rund um den Fernsehturm macht in den letzten Monaten immer mehr Negativschlagzeilen. Höhepunkt ist der extrem brutale Angriff auf einen 20-Jährigen am 14. Oktober in der Rathausstraße. Jonny K. wurde dabei durch Tritte und Schläge gegen den Kopf so schwer verletzt, dass er kurz darauf verstarb. Die Polizei fahndet mit Hochdruck nach den gemeinen Mördern, die laut Polizei türkisch-arabischer Herkunft sein sollen, und hat 15 000 Euro für entscheidende Hinweise ausgelobt. Bundesweit löste die Prügelattacke Entsetzen aus.

Der Alex ist ein heißes Pflaster, über 300 000 Menschen sind hier jeden Tag unterwegs. Obdachlose, Punks, Trinker, Jugendliche aus der ganzen Welt, Taschendiebe und zuletzt Romabanden - sie alle bevölkern den Platz.

Im Januar haben sich Anwohner, Geschäftsleute, Bezirk, Polizei und weitere Akteure zu einem "Bündnis der Verantwortung" zusammengeschlossen, um das Alexchaos in den Griff zu bekommen. "Es ist schlimmer geworden", sagt Horst Lehnert, der in der Rathausstraße wohnt. Die WBM stellt seit einiger Zeit einen privaten Wachschutz vor ihre Hauseingänge.

Für die Polizei ist der Alex Kriminalitätsschwerpunkt. Der brutale Mord jedoch sei ein "trauriger Einzelfall", sagt Sprecherin Kerstin Ziesmer. Die Polizisten haben es hier vor allem mit Diebstahl, Raub und gefährlichen Körperverletzungen zu tun. "Es reicht nicht, mit dem Streifenwagen hier langzufahren und aus dem Fenster zu gucken", sagt Anwohner Lehnert. "Der Alexanderplatz wird täglich vom Polizeiabschnitt 32 sowohl in Uniform als auch in zivil bestreift", sagt Ziesmer. In diesem Jahr gab es mehr als 3700 Funkwageneinsätze. Zu der Forderung des SPD-Innenexperten Tom Schreiber, vor Ort eine gemeinsame Alex-Wache von Polizei und Bundespolizei einzurichten, wollte die Polizei sich nicht äußern. "Wir prüfen derzeit, ob und welche Maßnahmen zur Steigerung des Sichergefühls getroffen werden können", hieß es lediglich.

Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 174× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 129× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 185× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.519× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.