SPD nominiert Verwaltungsexpertin und Wirtschaftsfachfrau als Stadträtin
85 Prozent der SPD-Delegierten haben am 13. Dezember für die 52-jährige Smentek gestimmt. Die Anwältin und Buchautorin Seyran Ates, die sich ebenfalls für das schwierige Stadtratamt beworben hatte, blieb wie im Vorfeld erwartet, chancenlos. "Ich freue mich sehr", sagte Smentek zu dem sehr deutlichen Ergebnis. Für die Genossen ist die erfahrene Unternehmensberaterin bestens geeignet, das schwierige Ressort zu leiten. Zu den Kunden ihrer Firma Smentek Managementberatung gehören seit Jahren Bezirksamts- und Senatsverwaltungen. Optimierung von Organisationsprozessen und Verwaltungssteuerung - da kennt sich Smentek mit aus.
Ihr Vorgänger Ulrich Davids - kein ausgewiesener Verwaltungsexperte - war im November wegen des "großen Spardrucks im Bezirk" überraschend vom Amt zurückgetreten. "Man kann in jeder schwierigen Situation gestalten", sagt hingegen die zukünftige Stadträtin. Es sei jedoch schwer, "wenn man mitten in der laufenden Legislaturperiode einsteigt", so Smentek.
Die langjährige Aufsichtsratsvorsitzende des Gründerinnenzentrums Weiberwirtschaft hat seit 30 Jahren das SPD-Parteibuch und ist seit 2012 als Mitglied des Kreisvorstandes der SPD Mitte für die Themen Wirtschaft und Finanzen zuständig. Smentek wohnt mit ihrem Lebensgefährten seit 2011 im Hansaviertel und ist dadurch zur Mitte-SPD gewechselt. Die Unternehmerin hatte zuvor viele Jahre in Kreuzberg gelebt und war dort vor der Bezirksfusion 2001 SPD-Verordnete in der Kreuzberger BVV und stellvertretende Kreisvorsitzende.
In den kommenden Wochen muss Smentek ihre 15 Jahre alte Beratungsfirma auflösen und begonnene Projekte zu Ende führen. Als Wahlbeamtin stellt sie ihre Geschäftstätigkeit ein. Außerdem nutzt die Neue die Zeit, um sich bei den Fraktionen vorzustellen. Auf der BVV-Sitzung am 23. Januar wird Sabine Smentek zur neuen Stadträtin für Jugend, Schule Sport und Facility Management gewählt.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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