Monbijoutheater spielt jetzt auch auf mobiler Bühne

Theater auf der Monbijoubrücke: Christian Schulz will ab 7. Juli auch auf einer mobilen Bühne vor dem Bodemuseum spielen. | Foto: Foto Monbijoutheater
  • Theater auf der Monbijoubrücke: Christian Schulz will ab 7. Juli auch auf einer mobilen Bühne vor dem Bodemuseum spielen.
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Mitte. Zwei Stücke im Amphitheater und eins auf einer rollbaren mobilen Bühne daneben vor dem Bodemuseum: Zum 20-jährigen Bestehen spielt das in Monbijoutheater umbenannte Hexenkessel Hoftheater volles Programm.

Roman Kanonik bekam für seine beeindruckende Leistung bei der Premiere von "Wie es Euch gefällt" nach William Shakespeare am 8. Juni tosenden Applaus. Der Schauspieler vom Berliner Ensemble ist der Neue im beliebten Hoftheater-Team, das im Winter in den Märchenhütten Grimms Geschichten und im Sommer im Amphitheater Shakespeare-Inszenierungen spielt. Ab 7. Juli wird Roman Kanonik auf den Schlussapplaus verzichten müssen; zumindest auf der Bühne im Amphitheater. Denn nach dem Monolog "Die ganze Welt ist eine Bühne" muss er über die Monbijoubrücke rennen, um dort auf einer mobilen Bühne vor dem Bodemuseum die Rolle des Dieners in der Komödie "La Mandragola" zu spielen. "Er kriegt dann Ärger, weil er zu spät kommt", erklärt Christian Schulz, wie der fliegende Bühnen- und Stückwechsel gleich mit eingebaut wird. Schulz ist Chef des Monbijoutheaters und spielt in der Komödie einen Kardinal.

Ursprünglich wollte er "La Mandragola" auf dem Theaterschiff Marie im Kupfergraben direkt vor der Schlossbaustelle spielen. Doch das Wasser- und Schifffahrtsamt hat den Liegeplatz für das Theaterschiff nicht genehmigt. Jetzt lässt Schulz gerade einen 100 Jahre alten Leiterwagen zur Bühne umbauen. Wenn die Behörden den Platz vor dem Bodemuseum nicht genehmigen, "ziehen wir die Bühne woanders hin", so der Theatermacher. Die Zuschauer werden ab 7. Juli immer vor dem Amphitheater abgeholt und zur Mandragola-Bühne geführt. Wenn das Stück kurz vor 22 Uhr zu Ende ist, hat im Amphitheater bereits die zweite Vorstellung des Abends, "Ein Sommernachtstraum" nach Shakespeare, begonnen. Drei Stücke an einem Abend - Theater non stop.

"Wir wollen unsere Festung verlassen und das Theater in die Stadt bringen", sagt Schulz. Für ihn hat das auch etwas von "back to the roots", denn das Hexenkessel Hoftheater - 1994 in einem versteckten Hinterhof in der Schönhauser Allee gegründet - ist jahrelang durch die Stadt gezogen. Seit 2006 spielen die rund 20 Schauspieler im Monbijoupark. Um das erfolgreiche Theater gibt es seit Jahren Querelen, weil der Bebauungsplan das Monbijoutheater-Gelände als Grünfläche ausweist. Schulz’ Märchenhütten werden vom Bezirksamt nur geduldet, das Amphitheater muss er aus baurechtlichen Gründen im Herbst immer wieder abbauen. Die BVV steht aber mittlerweile hinter dem Parktheater, das Bezirksamt sucht nach genehmigungstechnischen Lösungen. Christian Schulz will irgendwann ein festes Amphitheater bauen, das im Winter ein Dach bekommt. Pläne und Modelle dafür gibt es. Doch wegen der komplexen Rechts- und Eigentümerfrage - die Bunkeranlagen unter dem Theater und die Gebäude dahinter gehören der Humboldt-Universität - kann das noch Jahre dauern. Vor Kurzem hat die Uni die sogenannten Mäusebunker, in denen Charité-Wissenschaftler noch vor ein paar Jahren Tierversuche durchführten, an die Berliner Geschichtsgesellschaft Monbijou vermietet. Geschäftsführer Wieland Giebel will dort ab 2015 ein Museum zur Geschichte des 20. Jahrhunderts in Berlin und Deutschland eröffnen. Der Mietvertrag läuft fünf Jahre, mit Option auf weitere fünf.

Weitere Informationen, Spieltermine und Karten auf der Website www.monbijoutheater.de.
Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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