Urteil zur Autobahn A100 und die Reaktionen darauf

Friedrichshain-Kreuzberg. Die Verlängerung der Autobahn A100 von Neukölln zur Elsenbrücke darf gebaut werden. Das entschied das Bundesverwaltungsgericht am Mittwoch vergangener Woche.

Es wies damit die Klagen unter anderem von Anwohnern und Hauseigentümern, dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) sowie des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg gegen den Planfeststellungsbeschluss ab. Gleichzeitig verlangten die Richter Nachbesserungen. Bemängelt wurde vor allem, dass das Lärmschutzkonzept "nicht in vollem Umfang plausibel" sei. Von den bisher vorgesehen Schutzwänden würden nicht alle betroffenen Anwohner profitieren. Bereits während der Verhandlung musste die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zugestehen, dass auf den Abriss von zwei Gebäuden in der Beermannstraße verzichtet wird. Außerdem versprach sie, den sogenannten Flüsterasphalt, der für die Autobahn geplant ist, regelmäßig zu erneuern.

Die vom Senat dargelegten Verkehrs- und Schadstoffprognosen fanden dagegen weitgehend Zustimmung bei den Richtern. Auch sie gehen davon aus, dass durch die Autobahn das Fahrzeugaufkommen in der Innenstadt zurückgehen wird. Und die Meinung des Landes, die Stauprobleme im Bereich der geplanten Anschlussstelle am Treptower Park seien in den Griff zu bekommen, wurde als "vertretbar" gewertet.

Gerade diesen Punkt sah der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ganz anders. Er befürchtet eine massive Zunahme des Verkehrs, etwa im Wrangel-, Rudolf- und Boxhagener Kiez. Bürgermeister Dr. Franz Schulz kritisierte außerdem, dass der Bezirk, wie berichtet, nicht als Kläger in Leipzig zugelassen wurde. In Leipzig sei lediglich darüber entschieden worden, ob der Autobahnbau rechtlich zulässig, aber nicht, ob er, wie wir meinen, völlig widersinnig ist, meinte der Bürgermeister. Ähnlich sieht das auch Tobias Trommer vom Aktionsbündnis "A100 stoppen". "Ich setze aber weiter darauf, dass Einsicht und gesunder Menschenverstand noch dazu führen, dass die Autobahn nicht gebaut wird."

Das 3,2 Kilometer lange Teilstück soll nach jüngsten Schätzungen rund 475 Millionen Euro kosten. Das Geld kommt vom Bund.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 741× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 773× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 462× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 912× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.841× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.