Verein Brücke hilft jungen Afrikanern bei ihrem Studium

Joseph Nzedjegue Ngono, Christian Fotso und Maxime Sakeo Payo Tamwo gehören zu den Mitgliedern des Vereins Brücke. | Foto: Marconi
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Berlin. "Wir wollen afrikanischen Studenten helfen, sich an der deutschen Universität zurechtzufinden und im technischen Bereich Fuß zu fassen", sagt Christian Fotso aus Kamerun. Zu diesem Zwecke gründete er mit Gleichgesinnten den Verein Brücke.

Der Verein nahm seinen Anfang in einer 13 Quadratmeter großen Studentenbude. Dort bot Christian Fotso seinen afrikanischen Kommilitonen Nachhilfeunterricht an. Er wusste, welche Schwierigkeiten sie hatten, kannte ihren Hintergrund sowie ihre Muttersprache und konnte dadurch gut auf ihre Bedürfnisse eingehen.

So gut, dass aus dem Nachhilfeunterricht der Verein Brücke entstand. Der Name ist Programm: Die Mitglieder wollen eine Brücke zwischen Deutschland und Afrika schlagen. Und das soll nicht nur mit Nachhilfestunden gelingen.

Schwierigkeiten bestünden beispielsweise auch im Bedienen von Computern, die in Afrika noch nicht so oft in privaten Haushalten zu finden sind. "Ich hatte meinen ersten Computer mit 21 Jahren", erinnert sich Christian Fotso. Auch täten sich viele Studenten trotz guter Deutschkenntnisse schwer mit der Übersetzung technischer Begriffe. Da setzt dann der Unterricht an, den die rund 20 Mitglieder von Brücke in Räumen der Beuth Hochschule für Technik abhalten dürfen.

Zudem werden die Studenten bei ihrer Bachelorarbeit unterstützt. "Das ist ein Projekt, auf das wir besonders stolz sind", erläutert Christian Fotso, der Vorsitzende des Vereins. Man helfe nicht nur bei der Aufgabenfindung, sondern begleite die Studenten auch während der Recherche und beim Schreiben. Oft hätten die Professoren nicht genügend Zeit, um ihren Prüflingen beizustehen. Einige Arbeiten wurden schon erfolgreich geprüft und erhielten sehr gute Bewertungen.

Das Besondere: "Alle Arbeiten beschäftigen sich mit Problemlösungen, oft von Einrichtungen in Afrika, und sollen auch zu einem Ergebnis führen", erläutert der 32-Jährige. Daher sei es wichtig, dass am Ende eines Bachelorprojektes praktikable und getestete Systeme vorgewiesen werden können. Die Studenten versuchen dann, die Projekte mit Geschäftspartnern umzusetzen.

"Eine Bachelorarbeit beschäftigte sich beispielsweise damit, Krankenhäuser in Kamerun papierfrei zu organisieren und die gesamte Bürokratie zu digitalisieren", sagt Christian Fotso. Dazu wurde ein Prototyp entwickelt.

Nun fehle nur noch eine Plattform, um diese Ergebnisse darzustellen. Um das zu erreichen, habe man die Deutsch-Kamerunischen Industrie- und Innovationstage ins Leben gerufen. Sie sollen vom 15. bis 17. Dezember in Kamerun stattfinden. Dort sollen sich Industrieunternehmen, Bildungseinrichtungen und Studenten zum Austausch treffen. Zur Vorbereitung sucht der Verein noch Partner.

Des Weiteren freuen sich die Mitglieder immer über Freiwillige, die ihre Arbeit unterstützen, zum Beispiel bei der Herstellung von Infomaterial. Dabei spiele die Nationalität überhaupt keine Rolle, und auch Französisch sei nicht unbedingt vonnöten.

Weitere Informationen gibt es unter www.bruecke-ev.org.
Carla Marconi / C. Marconi
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Lokalredaktion aus Mitte

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