VORSORGE
Wozu eine Patientenverfügung? Was in diesem wichtigen Dokument stehen sollte

Dr. Ann-Kathrin Meyer rät dringend, in der Patientenverfügung wenigstens eine Person zu nennen, die in medizinischen Notfällen entscheiden darf. | Foto: Vivantes
  • Dr. Ann-Kathrin Meyer rät dringend, in der Patientenverfügung wenigstens eine Person zu nennen, die in medizinischen Notfällen entscheiden darf.
  • Foto: Vivantes
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Für viele Bürger ist es schwierig, eine Patientenverfügung zu erstellen, weil sie noch keine Details festlegen können. Oft wissen sie nicht, an welcher Krankheit sie irgendwann einmal leiden werden, welche Einstellung sie dazu im Laufe der Zeit entwickeln und welche Fortschritte die Medizin machen wird.

Hilfreich ist in diesen Fällen eine rechtliche Beratung bei der Formulierung, damit der Patientenwille unmissverständlich zu Papier gebracht wird, und dieser im Notfall von den behandelnden Ärzten umgesetzt und von den Gerichten anerkannt wird. Zu empfehlen ist die Broschüre „Patientenverfügung“ vom Bundesjustizministerium (BMJV), die bei den Berliner Betreuungsvereinen kostenlos erhältlich ist. Die Betreuungsvereine in den Bezirken bieten zudem eine kostenlose Beratung, damit die Betroffenen ihren Willen sachgerecht in den Vorsorgedokumenten zu Papier bringen können.

Wer sich noch nicht auf Details festlegen will, sollte dieses wichtige Vorsorgedokument dennoch ausfüllen und darin wenigstens eine vertraute Person benennen, die im Notfall Entscheidungen über die eigene Gesundheit treffen kann. „Bei einem plötzlichen Klinikaufenthalt brauchen wir dringend eine Vollmacht des Patienten, in dem er einen Angehörigen oder eine vertraute Person benennt, die ihn in allen Fragen der Gesundheitssorge vertreten soll, Operationen zustimmen kann und dem wir Auskünfte geben dürfen“, erklärt Dr. Ann-Kathrin Meyer, Chefärztin bei Vivantes im Ida-Wolff-Krankenhaus in Berlin-Neukölln. Dieses formlose Schreiben mit ein bis zwei Sätzen ist schnell verfasst und unterschrieben. „Bei lebenserhaltenden Maßnahmen können wir zwar ohne Vollmacht handeln, aber bei allen anderen Behandlungen müssen wir, wenn keine Vollmacht vorliegt, das Vormundschaftsgericht einschalten. Das kann notwendige Operationen und weitere medizinische Behandlungen verzögern“, erklärt die Fachärztin für Innere Medizin und Geriatrie (Altersheilkunde). <strong>Jochen Mertens</strong>

Die Broschüre "Patientenverfügung" des BMJV kann im Internet kostenlos auf http://asurl.de/13q6 als PDF heruntergeladen werden. Informationen der Berliner Betreuungsvereine gibt es im Netz unter www.berliner-betreuungsvereine.de.

Weitere Informationen zu Gesundheits- und Seniorenthemen unter www.umsorgt-wohnen.de. Ob preisgünstige Seniorenwohnung oder teuere Residenz - der Ratgeber "Umsorgt wohnen" stellt Berlins Seniorenwohnanlagen mit Preisen und Leistungen vor. Das Buch ist für 19,90 Euro im Buchhandel oder telefonisch unter 0800 600 89 84 (gebührenfrei, zzgl. Versandkosten) erhältlich.

Autor:

Jochen Mertens aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 162× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie &amp; Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 138× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 205× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 590× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.