Nachholbedarf bei Sporthallen
Bezirk legt Sportentwicklungsplan bis 2035 vor

Im Vereinssport steigen die Mitgliederzahlen, und der Bezirk braucht mehr Sporthallen. Zu dem Fazit kommt der neue Sportentwicklungsplan.

Mitte hat seinen neuen Sportentwicklungsplan vorgelegt. Der schaut bis ins Jahr 2035 und stellt einen großen Nachholbedarf fest. Zu diesem Schluss kommt das Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung (Inspo) in Potsdam. Die Wissenschaftler hatten den Prozess hin zum fertigen Papier über zwei Jahre begleitet. Solange dauerte es, weil alle Sportvereine, Schulen, Kitas, Jugendfreizeittreffs und soziale Einrichtungen zu ihren Bedarfen abgefragt wurden. „Beteiligt wurden in der Arbeitsgruppe auch unterschiedliche Verwaltungsressorts wie Schule, Sport, Jugend, Stadtentwicklung, Umwelt und Naturschutz oder Grünflächen, aber auch der Bezirkssportbund Mitte und die Bezirksbeauftragte für Menschen mit Behinderung“, informiert Sportstadtrat Carsten Spallek (CDU).

Im Ergebnis sieht der Sportentwicklungsplan aufgrund stark wachsender Mitgliedszahlen im Vereinssport „deutliches Entwicklungspotential“ bei den Sporthallen und Sportplätzen. „Hier gibt es im Bezirk großen Nachholbedarf. Es fehlen Anlagen in ausreichender Größe sowohl für den Schulsport als auch für den Vereinssport“, resümiert Michael Barsuhn vom Inspo. Bei Schulneubauten müsste der Vereinssport daher stärker mitgedacht und entsprechende Flächen rechtzeitig gesichert werden. Näher angesehen haben sich die Potsdamer auch ausbaufähige Sportstandorte wie das Stadion Rehberge, den Sportplatz Nordufer und die Sportanlagen Gustav-Böß und Werner-Kluge. Für weitere Nutzergruppen aufgewertet könnten diese Standorte das Defizit künftig reduzieren. Zum Beispiel über Kalthallen. Das sind überdachte Kunstrasenfelder auf Sportplätzen. Laut Institut seien die Sportvereine offen für solche multifunktionalen Lösungen bei Outdoor-Fitness für jedermann. Denn der Bedarf sei eindeutig da.

Immer mehr Sport findet auf Plätzen oder in Parks statt. Darum macht der Plan auch hierfür Vorschläge: Sportgeräte und markierte Laufstrecken beispielsweise für die Parks am Humboldthain und Nordbahnhof. „Der Sportentwicklungsplan bietet uns die Möglichkeit, punktgenau in einzelnen Stadtquartieren zu agieren und diese aufzuwerten“, sagt Sportamtsleiter Ulrich Schmidt.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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