Guten Service angemessen honorieren
Die einen würden guten Service zwar gerne honorieren, wollen wegen eines allzu protzigen Trinkgeldes aber auch nicht für Superreiche gehalten werden. Die anderen zücken eher missmutig die Geldbörse, damit das Personal nicht denkt, sie seien knausrig - in Wirklichkeit aber halten sie Trinkgeld für unnötigen Unfug. Wie viel als Extra für das Zimmermädchen, den Kellner oder Taxifahrer jeweils tatsächlich angemessen ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Einige Regeln in beliebten Reiseländern sollten Urlauber aber kennen.Eines der ungeschriebenen Gesetze lautet: Trinkgeld nur für persönliche Dienstleistungen. Fahrrad- oder Bootsverleiher bekommen also nichts, Stadtführer und Kofferträger dagegen schon. Gängig ist im Hotel zum Beispiel ein Euro pro Gepäckstück, das aufs Zimmer getragen wird. Zimmermädchen erhalten einen Euro pro Tag. Bei Taxifahrern wird in fast allen Ländern auf volle Beträge aufgerundet. Allerdings gibt es auch regionale Unterschiede, zum Beispiel in Restaurants. "Je weiter nördlich in Europa, umso geringer das Aufgeld", nennt der ADAC als Faustregel. Dänische Kellner erwarten also zum Beispiel kein Trinkgeld, während in Österreich, Frankreich und Spanien etwa fünf bis zehn Prozent an Aufschlag erwartet werden. In Italien liegt man mit zehn Prozent richtig.
Auch wer die Eurozone verlässt, kann Trinkgeld in Euro geben - etwa in Ägypten. Allerdings sind Scheine dann vorzuziehen, denn Euro-Münzen lassen sich dort nicht eintauschen, erklärt das Ägyptische Fremdenverkehrsamt. Wer nicht so viel geben möchte, kann sich als Alternative kleine US-Dollar-Noten beschaffen. In Ägypten wird Trinkgeld außerdem persönlich übergeben - während es in Spanien, Frankreich und der Türkei normal ist, das Geld auf dem Tisch im Restaurant oder dem Rechnungsteller liegen zu lassen.
Besonders wichtig ist Trinkgeld in den USA. Dort werden mindestens 15 Prozent des Rechnungsbetrages erwartet, denn für das Personal gehört der "Tip" fest zum Einkommen dazu. "Selbst bei miesem Service wäre alles unter 10 Prozent eine Beleidigung", erklärt Rita Hille vom Visit USA Commitee.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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