Kontaktlos zahlen mit der Karte
"Das geht deutlich schneller als bei der Barzahlung", sagt Michaela Roth vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) in Berlin. Unter dem Namen "Girogo" wird die neue Technik derzeit im Großraum Hannover getestet. Allein die Sparkassen haben in der Region insgesamt 1,3 Millionen Girokarten mit Funk-Chip ausgegeben. Laut DSGV sollen bis Ende des Jahres dann 16 Millionen Sparkassenkunden über die neuen Karten verfügen, bis Ende 2015 sollen alle 45 Millionen Karten ausgetauscht sein. Auch die Kreditkartenunternehmen Visa und Mastercard setzen die neue Technik ein.Kunden können auf die neuen "Girogo"-Karten ein Guthaben laden. Die Höchstgrenze dafür liegt bei 200 Euro. Beim Bezahlen hält der Kunde seine Karte im Abstand von maximal vier Zentimetern vor ein Terminal an der Kasse. Über Funk wird dann der fällige Betrag von der Karte abgebucht. Unterschrift oder Geheimzahl (PIN) sind nicht nötig.
Gedacht ist der Einsatz der neuen Karte vor allem für Kleinbeträge, die üblicherweise bar bezahlt werden. Beträge bis 20 Euro können per Funk ohne PIN oder Unterschrift bezahlt werden. Nutzer neuartiger Visa- oder Mastercard-Karten können bis zu einem Betrag von 25 Euro ohne PIN oder Unterschrift zahlen.
Der Datenaustausch sei sicher, versichern die Anbieter. "Die Daten werden verschlüsselt übertragen", erklärt Roth. Händler müssten sich zudem registrieren lassen und die eingesetzten Terminals über ein Sicherheitszertifikat verfügen. Ähnlich argumentieren auch die Kreditkartenunternehmen.
So einfach der Einsatz ist - gedankenlos sollten Kunden die neuen Karten nicht verwenden. Denn Verbraucher könnten bei häufigem Gebrauch der neuen Karten schnell den Überblick über ihre Finanzen verlieren, warnt Markus Feck von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. "In meinem Portemonnaie kann ich schnell erkennen, wie viel Geld ich noch habe. Auf der Geldkarte ist das nicht ohne weiteres möglich."
Zudem müssen Kunden auf die neuen Karten gut aufpassen - besonders, wenn sie voll aufgeladen sind. "Die Karten haben die gleiche Qualität wie Bargeld", betont DSGV-Sprecherin Roth. "Wenn ich sie verliere, ist das Guthaben weg." Denn auch Unbefugte könnten kleinere Rechnungen kontaktlos ohne PIN und Unterschrift begleichen. Um einem größeren Verlust vorzubeugen, rät Verbraucherschützer Feck daher, den neuen Chip nicht voll aufzuladen. Denn ein Verlust von 20 Euro schmerze nicht so sehr wie ein Verlust von 200 Euro.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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