Was verbindet der Verbraucher mit dem Begriff "König Kunde"?
Diesen Fragen ist die Berliner Woche nachgegangen, denn so einfach wie die Fragen anmuten, ist deren Beantwortung doch nach den Bedürfnissen und Befindlichkeiten der Verbraucher sehr unterschiedlich.Für Sabine Kuhn (38, Hausfrau, 2 Kinder) zählt vor allem, dass die Geschäfte, in denen sie Waren des täglichen Bedarfs bekommt, in Fußweite liegen: "Ich habe nicht viel Zeit zum Einkaufen, da will ich bei einem Gang gleich mehrere Dinge erledigen. Außerdem ist mir wichtig, dass ich mit meinen Kindern willkommen bin. So kleine Aufmerksamkeiten wie eine Spielecke beim Friseur oder ein Kindereinkaufswagen im Supermarkt sind schon super.
"Hertha Rusch (69, Rentnerin) zieht ebenfalls Geschäfte vor, die sie schnell erreichen kann. Aber für eine gute Beratung nimmt sie trotzdem gern weite Wege in Kauf: "Ich habe einen Fleischer, zu dem muss ich fast quer durch die Stadt. Aber da weiß ich, dass die Ware frisch ist. Die Verkäuferin verzieht hier nicht das Gesicht, wenn ich nur drei Scheiben Bierschinken haben möchte." Vor allem gute Qualität ist es, was die rüstige Dame schätzt. "Wenn ich dafür ein paar Cent mehr bezahlen muss, ist das in Ordnung."
"Nadine Warncke (42, Angestellte) greift für qualitätsvolle Ware zwar auch mal gerne tiefer in die Tasche, legt aber dabei Wert auf persönliche Beratung: "Mit meinen Pfunden suche ich oft lange, bis ich was passendes zum Anziehen finde. Ich will auch nicht ausgelacht, sondern vertrauensvoll beraten werden. Vielleicht bin ich ein bisschen dicker als andere, aber ich bin ein Kunde wie jeder andere." Enrico (17, Schüler) hat ähnliches bemerkt: "Markenklamotten sind teuer, da will ich als richtiger Kunde behandelt werden." Die Bedürfnisse der Kunden sind so vielfältig wie die Kunden selber. Die Kunst der Angestellten in Fachgeschäften liegt demzufolge darin, sich auf die individuellen Ansprüche und Wünsche einzustellen. Denn auch wenn der Wunsch oder der Geldbeutel klein sind: Jeder hat ein Anrecht darauf, als Kunde ernstgenommen zu werden.
Autor:Manuela Frey aus Charlottenburg |
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