Senat lässt Solarschiff bauen
Alter Dieselkahn der Umweltverwaltung wird ausgemustert
Die Senatsumweltverwaltung lässt auf der Schiffswerft Bolle in Elbe-Parey in Sachsen-Anhalt ein neues Dienstschiff bauen. Mit der Kiellegung am 10. November wurde der offizielle Baubeginn gefeiert.
Das 60 Jahre alte Diesel-Dienstschiff „Glienicke“ wird ausgemustert und durch ein hochmodernes Solarschiff ersetzt. Umweltsenatorin Regine Günther (Grüne) will mit dem Projekt „zeigen, dass emissionsfreie Schifffahrt funktioniert“ und auch andere Behörden und Unternehmen, die Wasserfahrzeuge betreiben, ermuntern, es Berlin nachzutun. Durch den Elektroantrieb werden im Vergleich zum Dieselmotor jährlich 11,3 Tonnen Kohlendioxid eingespart.
Der Senatskahn ist auf Berliner Gewässern unterwegs, um die Wasserqualität zu überwachen und Proben zu nehmen. Das neue Solarschiff kann mit seinen Akkus bis zu acht Stunden ohne Nachladen emissionsfrei fahren. Der Strom wird mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Schiffsdach produziert. Außerdem wird auf dem Dach des Bootshauses am Liegeplatz Baumschulenweg eine Solaranlage installiert, die das Schiff zum Laden nutzen kann. Sollte der Strom nicht reichen, werde bei Bedarf Ökostrom zum Nachladen aus dem Netz bezogen, teilt die Umweltverwaltung mit.
Der neue Kahn kostet 1,6 Millionen Euro und wird auch mit EU-Fördergeldern finanziert. Der preisgekrönte Schiffsbauer Bolle aus Sachsen-Anhalt hatte den Zuschlag nach einer europaweiten Ausschreibung bekommen. Das Solarschiff bekommt auch neueste Mess- und Probenentnahmetechnik. Die Navigation wird digitalisiert und die Arbeitsbedingungen für die Laborkräfte verbessert. Wann Berlins neues Dienstschiff vom Stapel läuft und nach Berlin schippert, steht noch nicht fest.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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