Gegen den Lärm am Weinberg

Gastronomen sollen die "Charta der Rücksicht" unterschreiben

Gastronomen am Weinbergsweg sollen eine „Charta der Rücksicht“ unterschreiben, damit der Partylärm ein Ende findet. Wird die Nachtruhe nicht eingehalten, droht eine verfrühte Schließung der Biergärten.

Die Idee zur „Charta der Rücksicht“ stammt von der Stadtteilkoordination Brunnenstraße Süd. Gastronomen sollen sich mit ihr freiwillig verpflichten, ihre Gäste über die Regeln zur Lärmvermeidung aufzuklären. Dazu gehört auch das Einhalten der Nachtruhe. Denn Fälle von Lärmbelästigung sorgen im Kiez immer wieder für Ärger. Laut Bezirksamt waren Ordnungshüter in diesem Jahr bereits 36 Stunden im Weinbergspark und im Weinbergsweg im Einsatz. „Dabei wurden neben der Einhaltung der Sperrstundenregelung auch Themen wie Lärmbelästigungen bearbeitet“, teilt Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) auf eine schriftliche Anfrage der Linksfraktion mit.

Bisher haben nur 2 Gastronomen unterschrieben

Bereit, die Charta zu unterschreiben und bei sich auszuhängen, sind demnach bisher nur zwei Gastronome – und das, obwohl die Charta bereits im Juni beim "Runden Tisch Weinbergsweg" vorgestellt wurde. Damals hatte das Bezirksamt den Gewerbetreibenden im Weinbergspark zwei Optionen angeboten: die generelle Vorverlegung aller Schließzeiten der Schankvorgärten auf 22 Uhr oder alternativ die „Charta der Rücksicht“ anzunehmen. Auf die vorzeitige Schließung der Biergärten verzichtete das Bezirksamt bisher.

Schließzeit auf 22 Uhr vorziehen

Nun aber könnte das den Gastrobetrieben drohen, wenn sie nicht doch noch unterschreiben. Denn: „Bei Nichteinhaltung der Nachtruhe durch die Betriebe steht eine Vorverlegung der Schließzeiten der Schankvorgärten immer noch im Raum und wird auch von einigen Anwohnern gefordert“, kündigt Bürgermeister von Dassel in seiner Antwort an. Seit Ende des Lockdowns nehmen der Partylärm und vermüllte Parkflächen nämlich wieder zu. So waren Anfang Juli sieben Polizisten bei einem Einsatz im Weinbergspark verletzt worden. Anwohner hatten sich über den nächtlichen Lärm beschwert. Die etwa 30 Leute, die mutmaßlich dafür verantwortlich waren, hatten den Park laut Polizei nur widerwillig verlassen. Ein konsequentes Vorgehen am Weinbergsweg hatte auch die CDU-Fraktion gefordert. Die "Charta der Rücksicht" ist nun der Versuch, endlich Ruhe in den Park zu bekommen.