„Zusammen sind wir Park“
Senat wirbt mit neuer Kampagne für saubere Parks, Flüsse und Seen
Umweltsenatorin Regine Günther (Bündnis 90/Die Grünen) will Berliner zu mehr „Respekt und Wertschätzung“ für ihr Stadtgrün bringen. Dazu wurde jetzt die Initiative „Zusammen sind wir Park“ gestartet.
Es gibt etliche Projekte, die für eine saubere Umwelt werben. Die gemeinnützige Initiative wirBERLIN kümmert sich zum Beispiel seit zehn Jahren um bürgerschaftliches Engagement und eine saubere Stadt. Erst vor Kurzem hat sie den ersten Park-Knigge herausgegeben. Der Flyer mit Regeln soll die Leute daran erinnern, ihren Müll nicht einfach in die Botanik zu werfen. Jetzt startet Regine Günther einen weiteren Versuch, den Leuten die Bedeutung sauberer Grünanlagen klarzumachen. Mit „Wir“ klappt das immer, denkt man sich. Das Gemeinschaftsgefühl zu betonen ist auch die Strategie der neuen Stadtkampagne „Wir sind ein Berlin“. „Zusammen sind wir Park“ heißt es nun in der Stadtgrün-Initiative. Das egoistische „Ich“ soll sich nicht mehr trauen, die Parks zu vermüllen, was „Wir“ nicht wollen.
Wie die Initiatoren erklären, soll ein „Dialog mit den unterschiedlichen Nutzern der Grünflächen“ stattfinden. „Es geht darum, Konflikte zu benennen, Regeln zu kommunizieren und neu zu beleben und Engagement zu fördern“, heißt es. Im Mittelpunkt stehen die Themen Müll, Vandalismus, Radfahren, Lärm und Partys sowie Hunde. „Bestehende Regeln sollen wiederbelebt, diskutiert und neu verabredet werden“, so der Plan. „Wir wollen mit einem Dialog einen breiten Konsens über den guten Umgang mit dem Stadtgrün herstellen. Denn nur gemeinsam können wir erreichen, dass die Parks und Grünflächen lebenswerte Oasen für alle Berliner bleiben“, sagt Günther.
Die Idee für eine solche Kampagne sei während des Beteiligungsprozesses zur Charta für das Berliner Stadtgrün entstanden. Dort hatten die Leute „den achtlosen Umgang miteinander und mit dem Stadtgrün als ein zentrales Problem benannt“. Die Initiative „Zusammen sind wir Park“ soll auch das Projekt der Parkläufer verstärken. Seit vergangenem Jahr patrouillieren Parkstreifen durch ausgewählte Grünanlagen und sprechen die Besucher an, wenn sie sich nicht an die Regeln halten und zum Beispiel ihre Hunde frei herumlaufen lassen.
Der Senat will auch mit sogenannten Parkfluencern für saubere Wiesen und Flüsse werben. Wie die Influencer – also Internetstars mit Tausenden Abonnenten in den sozialen Netzwerken – Meinungen beeinflussen und Trends setzen, sollen die Parkfluencer den Berlinern die Schönheit und die Schutzwürdigkeit ihrer Stadtnatur verdeutlichen. Im Videoclip „Rettet das Wasser!“ zeigt Parkfluencer Stephan Keichel zum Beispiel, wie er mit Freunden auf Stand-up-Paddleboards ehrenamtlich in Berliner Gewässern unterwegs ist und Müll aus dem Wasser fischt. Zu sehen auf https://bwurl.de/15j5.
Zu den geplanten „Dialogformaten“ innerhalb der Kampagne gehören auch Werkstattgespräche und ein dezentraler Park-Tag im nächsten Sommer. Als Ergebnis des Dialogprozesses soll ein Faltblatt erstellt werden, das Regeln „für ein gutes Miteinander und den respektvollen Umgang mit dem Stadtgrün“ enthält.
Weitere Informationen zur Kampagne unter meingruenes.berlin.de.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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