Coronavirus Hamsterkäufe
Bauernverband verspricht Versorgungssicherheit

Unmissverständlich erklärt Joachim Rukwied, Präsident vom Deutschen Bauernverband, in einem Video, dass die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln sichergestellt ist. | Foto: DBV / Screenshot
  • Unmissverständlich erklärt Joachim Rukwied, Präsident vom Deutschen Bauernverband, in einem Video, dass die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln sichergestellt ist.
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BERLIN - Weil Menschen hamstern und das Supermarkt-Personal damit an ihr Limit bringen, gab es nun eine Ansage vom Deutschen Bauernverband sowie Handelsverband in Berlin. Derweil versuchen Lidl und Kaufland zu beruhigen.

Gestern liefen Menschen aus dem Kaufland an der Poelchaustraße (Marzahn) und schoben Stiegen von Milch mit dem Wagen raus. Brotmehl war bei Edeka Rheinstraße (Lichtenberg) längst wieder ausverkauft. Kartoffeln wurden gehamstert, obwohl diese mehrmals am Tag aufgefüllt wurden. Aus dem Rewe am Brodowiner Ring (Marzahn) trug eine Person gleich 8 Säcke raus. Nicht alle Berliner/-innen reagieren so. Viele kaufen vorbildlich ein, damit andere Menschen nach ihrer Arbeit noch kurz vor Ladenschluss was bekommen. Denn es kommt darauf an, dass wir alle Solidarität zeigen. Es werden noch weitere Einschränkungen folgen, das schloss Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in ihrer gestrigen Rede nicht aus. Rationaler Einkauf entlastet in solch schweren Zeiten das Supermarkt-Personal, dass seit Wochen unermüdlich schuftet. 

Das sagen Bauern- u. Handelsverband

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, betonte, dass trotz des Coronavirus die Versorgungssicherheit der Bevölkerung gewährleistet ist. In einer öffentlichen Videoansprache, die der Verband aus Berlin gestern online stellte, sagte Rukwied: "Wir Bauern werden auch in Zeiten des Coronavirus weiter die Bevölkerung mit sicheren und hochwertigen Lebensmitteln versorgen können." Der 58-Jährige betonte, dass es Grundnahrungsmittel wie Getreide, Kartoffeln, Obst und Gemüse weiterhin in ausreichender Menge geben wird. Stefan Genth, der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE) in Berlin, versicherte gestern in der WELT außerdem: "Es gibt genügend Produkte am Markt." Genth dementierte Gerüchte in den sozialen Medien, dass die Öffnungszeiten im Einzelhandel bzw. bei Lebensmittelmärkten eingeschränkt werden sollen. Diese Informationen sind falsch!

Lidl & Co. schuften die ganze Nacht

Das dementierte auch die Schwarz-Gruppe, zu der bundesweit über 4.000 Lidl- und Kaufland-Märkte gehören. Offensichtlich gab es hier ebenso unwahre Behauptungen im Netz, dass die benannten Ketten ihre Märkte angeblich bald dicht machen würden. Diese Informationen sind falsch! Der Konzern dankt vor allem seinen Kolleginnen und Kollegen, die in den Filialen, im Lager und den Fachbereichen unermüdlich schuften und sogar nachts arbeiten, um die Versorgung sicherzustellen. An die Kundschaft richtete Lidl und Kaufland den Wunsch, dass man Verständnis zeigen soll, wenn ein Produkt nicht verfügbar ist. Denn die nächste Lieferung sei in der Regel schon auf dem Weg. Im Klartext: Ist ein Regal leer, dann heißt das nicht... das ist das Ende der Welt oder man kriegt nichts mehr die nächste Zeit. Das Personal kommt einfach nicht hinterher. Denn Paletten müssen abgeladen, ausgepackt und Artikel eingeräumt werden. Das dauert, denn nebenbei desinfizieren, putzen und räumen die Mitarbeiter/-innen im Supermarkt auf; besetzen vorrangig alle Kassen zu Spitzenzeiten.

Berliner Hamsterkäuferin bei ntv

Und nicht immer haben es Verkäufer/-innen leicht, wenn sie zur Besonnenheit aufrufen. Zuletzt sorgte ein Video aus einem Berliner dm-Markt für große mediale Aufmerksamkeit. Eine Kundin stritt darin mit einer Verkäuferin um eine Packung Toilettenpapier. Das Video wurde verpixelt gestern in den TV-Nachrichten gezeigt (Ausschnitte), zum Beispiel vom Nachrichtensender ntv im Frühreport mit Christoph Teuner. Bleiben wir also ruhig in unserer Stadt beim Einkauf. Bitte! Respekt haben in diesen Tagen nun wirklich alle Verkäuferinnen und Verkäufer verdient. Es darf also ruhig mal ein "Dankeschön" an der Kasse sein.

Autor:

Marcel Adler aus Friedrichshain

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