Was passiert danach?
Senat gewinnt Wettbewerb für die „Post-Corona-Stadt“

Leere Cafés und Geschäfte prägen derzeit das Straßenbild in Berlin. Aber wie kriegt man nach Corona wieder Schwung in die Kieze? | Foto: Dirk Jericho
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Wie kann man mit guten Stadtentwickungskonzepten desolate Quartiere wieder beleben? Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) fördert nach dem bundesweiten Wettbewerb „Post-Corona-Stadt“ 13 Pilotprojekte, eines davon in Berlin.

Leerstehende Läden, verödete Kieze, resignierte Hauseigentümer: Mit dem Projekt „Post-Corona-Stadt: Ideen und Konzepte für die resiliente Stadtentwicklung“ will der Bund Stadtentwicklungsideen fördern und „Lösungen für krisenfeste Stadt- und Quartiersstrukturen erproben“, wie es in dem Aufruf heißt. Die Senatsverwaltung hat sich mit ihrem Projekt „Erdgeschoss-Management in Zentren und Geschäftsstraßen“ beworben und neben Frankfurt am Main in der Gruppe mit dem sperrigen Titel „Integrierte Stadtentwicklungsstrategien unter Berücksichtigung von Resilienzaspekten“ gewonnen.

Insgesamt 3,5 Millionen Euro pumpt Horst Seehofers Ministerium in die 13 Vorhaben. Berlin bekommt 250 000 Euro für sein „Erdgeschoss-Management“. Bis Ende 2023 läuft die Förderung; der Senat gebe Geld auch noch dazu, wie Stadtentwicklungssenator Sebastian Scheel (Die Linke) sagt. Was wann und wo genau geplant ist und welche Zentren und Geschäftsstraßen gefördert werden, steht noch nicht fest. Wahrscheinlich werde es einen Wettbewerb geben, bei dem sich Kieze oder Initiativen mit Konzepten und Ideen bewerben können, so wie bereits beim jährlichen Zentrenwettbewerb MittendrIn Berlin, sagt Elke Plate. Die Stadtplanerin ist bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen für Zentren, Wirtschaft und gesamtstädtische Entwicklungsstrategien zuständig. Plate betreut auch den MittendrIn-Wettbewerb und hat die Bewerbung für die Post-Corona-Stadt erarbeitet.

Im Kern geht es um das, was seit Jahren vom Senat eingesetzte Geschäftsstraßenmanager machen, um schwierige Kieze wie zum Beispiel die Müllerstraße vor dem Absturz zu bewahren: Multifunktionalität, Nutzungsmischung, attraktive Angebote sowie Zusammenarbeit von Hauseigentümern, Geschäftsleuten und Nachbarschaften sind die Stichworte aus dem Repertoire der Quartiersentwicklung. Dafür soll das „neuartige“ Nutzungsmanagement in Geschäftsstraßen den Leerstand abbauen und für gemeinsame Nutzungen in den Erdgeschossen sorgen. Neuartig soll der „kuratierte“ Ansatz sein. Es gehe um koordinierte Nutzungen im Gebäude und darum, dass die Erdgeschosse für Belebung nach außen sorgen, erklärt Plate.

Als Beispiel nennt sie die Seestadt Aspern. Das ist ein neues Zentrum mit großem See in Wien, das bis 2028 als größtes Stadtbauvorhaben Europas mit Wohnungen, Büros, Gewerbe und einem Wissenschafts- und Bildungsquartier aus dem Boden gestampft wird. In der Seestadt als urbanes Labor der Smart City Wien werden modernste Technologien ausprobiert und intelligente Konzepte der Stadt der Zukunft genutzt. Ein ziemlich großes Vorbild für Zentren und Geschäftsstraßen in der Post-Corona-Stadt Berlin.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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