Nach den Plänen von 1988
Mahn- und Gedenkstätte Levetzowstraße wird neu gestaltet

Das Mahnmal von 1988 ist in die Jahre gekommen. | Foto: KEN
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  • Das Mahnmal von 1988 ist in die Jahre gekommen.
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Die Arbeiten zur Neugestaltung der Mahn- und Gedenkstätte an der Levetzowstraße haben begonnen. Die Bauzeit wird einige Monate umfassen. Die Kosten belaufen sich auf rund eine Viertelmillion Euro. Das Bezirksamt finanziert das Vorhaben mit eigenen Investitionsmitteln.

Restauriert wird eine Gedenkstätte, die an die Judenverfolgung und -deportation erinnern will. An ihrer Stelle stand bis zum Abriss der Kriegsruine 1955 eine Synagoge der jüdischen Gemeinde. Sie war 1914 errichtet und bis 1919 um ein Gemeindezentrum und eine Schule erweitert worden. Später nutzten die Nazis die Synagoge als Sammellager für die Deportation Berliner Juden.

Die Gedenkstätte wurde am 9. November 1988, ein halbes Jahrhundert nach der Pogromnacht, vom damaligen Bürgermeister von Tiergarten, Dieter Ernst (CDU), und dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Heinz Galinski (1912-1992), eingeweiht.

Erste Gedenkstätte entstand 1960

Nachdem 1960 an der Ecke Levetzow- und Jagowstraße eine erste kleine Gedenkstätte entstanden war, lobte Westberlin 1985 einen offenen Wettbewerb für eine größere Gedenkstätte aus. Aus dem Wettbewerb gingen die Architekten Jürgen Wenzel, Peter Herbich und Theseus Bappert als Sieger hervor. Ihr Entwurf sah das Mahnmal „Flammenwand“, eine Rampe und einen Waggon mit abstrakt gehaltenen eisernen „Menschenpaketen“, vor.

In Abstimmung mit den Schöpfern der Gedenkstätte werden zunächst die Kronen von vier Bäumen zurückgeschnitten. „Zudem werden 140 Quadratmeter niedrige Bepflanzung und eine Hecke entfernt“, erläutert die zuständige Stadträtin Sabine Weißler (Bündnis 90/Grüne). Im Anschluss werde eine hochstämmige Hainbuchenhecke neu gepflanzt, so Weißler weiter. Die Hecke soll eines Tages bis auf die Höhe der Flammenwand aufragen. „Darunter sollen Hainbuchen mit einer Höhe von maximal einem Meter wachsen“, sagt die Stadträtin. „Dies soll einen Blick von der Straße auf den Spielplatz ermöglichen.“

Stadträtin Weißler sieht in der Neugestaltung die Wiederherstellung des künstlerischen Konzepts von 1988 und gleichzeitig eine behutsame Anpassung an heutige Anforderungen; zum Beispiel die Sicherheitsbedürfnisse hinsichtlich eines Spielplatzes.

Das Mahnmal von 1988 ist in die Jahre gekommen. | Foto: KEN
Die erste kleine Gedenkstätte entstand 1960. | Foto: KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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