Wohnen auf Zeit: „The Fritz“ bietet Mikro-Apartments für Berufseinsteiger und Pendler
Moabit. Die Vermarktung von „The Fritz“ hat begonnen. Der geplante 18-Geschosser im neuen Wohnquartier „Mittenmang“ an der Lehrter Straße besteht aus 266 sogenannten Mikro-Apartments. Gedacht sind sie ausschließlich für ein Wohnen auf Zeit.
Vermarkter ist Zabel Property. Der Immobilienhändler ist hauptsächlich im Luxussegment unterwegs. Zuletzt machte er mit dem „High Park“ genannten Wohnturm nahe dem Potsdamer Platz auf sich aufmerksam. So sind die Ein-, Anderthalb- und Zweizimmer-Apartments auch nicht zum Schnäppchenpreis zu haben. Als „Einstieg“ muss man für eine der weniger attraktiven Kleinstwohnungen, ohne Ausblick und verschattet, 135.000 Euro berappen. Das teuerste Mikro-Apartment kostet 306.000 Euro. Ein Mieter bezahlt eine monatliche Mietpauschale von 800 bis 1500 Euro. Im Gegenzug ist im Preis alles inbegriffen: von der Möblierung über einen Conciergedienst bis zu Bistro, Fitnessraum und Wäscherei.
„The Fritz“ stellt ein neues Wohnmodell dar: das Wohnen auf Zeit. Mindestens sechs Monate und höchstens zwei Jahre darf im Fritz gewohnt werden. Die Wohndauer kontrolliert eine professionelle Hausverwaltung. Das Wohnen auf Zeit im Fritz sei eine Forderung des Bezirks Mitte beziehungsweise des Berliner Senats gewesen, erläutert Hendrik Thomsen, Geschäftsführer der Bauherrin, der Groth Gruppe – einerseits eine Reaktion auf die geschäftsmäßige Vermietung von Wohnungen als Ferienwohnungen, andererseits beobachtet Zabel-Property-Vorstand Thomas Zabel „einen starken Trend zum temporären Wohnen“ dank der starken wirtschaftlichen Entwicklung Berlins.
Die Käufer und Mieter von „The Fritz“ seien in erster Linie Berufseinsteiger, Projektmitarbeiter, Pendler und Angestellte mit befristeten Verträgen aus dem In- und Ausland.
Mit dem Bau von „The Fritz“ wird Mitte des Jahres begonnen. Die vorbereitenden Erdarbeiten laufen bereits. Die Fertigstellung ist im Sommer 2019 geplant. Die Groth Gruppe baut den Wohntower wie das gesamte, fünf Fußballfelder große Neubauviertel „Mittenmang“, in dessen Zentrum der 30 Millionen Euro teure Fritz stehen wird. Neben den 266 Mikro-Apartments entstehen im „Mittenmang“ noch 158 geförderte Mietwohnungen, 482 freifinanzierte Mietwohnungen und 125 Eigentumswohnungen. Von diesen sind laut Groth-Chef Thomas Groth bereits 40 Prozent verkauft. Die Groth Gruppe investiert insgesamt 250 Millionen Euro in das neue Quartier für 3000 Menschen auf dem Areal des ehemaligen Bahnbetriebswerkes des Lehrter Bahnhofs. Mitte Mai wird für den ersten Bauabschnitt mit rund 380 Wohnungen Richtfest gefeiert. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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