Inklusionsprojekt „Mosaik-Terrasse“ im Schulgarten Moabit kurz vor Vollendung

Am Anfang hieß es erst einmal: Erde ausheben. | Foto: Birgitta von Homeyer
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Moabit. Da ein Salamander, dort Blätter und Blumen, ein Teich mit Fischen, Sterne, sogar ein Osterhase – von hinten – und ganz Abstraktes, was entfernt an Rankwerk erinnert: So bunt und fröhlich wird sich die neue Gemeinschaftsterrasse im Schulgarten Moabit präsentieren. Geschaffen haben sie Menschen mit und ohne Behinderung.

Am Tag der Saisoneröffnung im Garten, am 18. März, ging das diesjährige Inklusionsprojekt „Wir bauen eine Mosaik-Terrasse“ an den Start. Angeleitet von den Künstlern Birgitta von Homeyer und Douraid Rahhal gestalteten Moabiter und acht bis zehn Mitglieder der Garten-Kunst-Gruppe des Unionhilfswerks für die geplante Terrasse kunstvoll Keramiksteine aus Ton. „An vier darauffolgenden Wochenenden wurde in der Töpferwerkstatt im Stadtschloss Moabit weiter an den Steinen gearbeitet”, so Birgitta von Homeyer. Anschließend kamen die sechs mal sechs bis zwölf mal zwölf Zentimeter messenden Tonquader in die Brennöfen der Volkshochschule im Wedding und im Stadtschloss Moabit. Ihre Verlegung im Schulgarten war für den 13. und 14. Mai geplant, „und vielleicht noch am darauffolgenden Donnerstag”, wie Birgitta von Homeyer meinte.

Die Steine zu kreieren war nur eine Aufgabe, eine andere, Erde und Schutt für die rund 15 Quadratmeter große Terrasse auszuheben und fortzuschaffen. „Das war richtig Arbeit”, sagt Douraid Rahhal und berichtet, sie hätten zehn Säcke Tonerde verarbeitet. Das Material für den Terrassenuntergrund wiegt 1,5 Tonnen. „Eine schöne Erfahrung für alle“, sagt von Homeyer, schon allein deswegen, weil alle Beteiligten eine interessante, bereichernde, schöne und kreative Zeit miteinander verlebt hätten. Die Menschen mit Behinderung hätten Anerkennung erhalten. „Manche sind dabei richtig aufgeblüht“, sagt Birgitta von Homeyer; wie zum Beispiel Reiner. „Wir wollen ja nicht alleine zu Hause dumm rumsitzen, sondern noch zeigen, was wir können“, betont der 66-Jährige mit geistiger Beeinträchtigung. Die Garten-Kunst-Gruppe ist übrigens schon mehrfach in Moabit tätig geworden. So hat sie im Schulgarten Hochbeete für Rosen konstruiert und Tabak angebaut. „Wir haben sogar ein paar Zigarren drehen können.“ Birgitta von Homeyer lacht.

Auch zur Neugestaltung der Waldstraße hat die Gruppe einen Beitrag geleistet und im Rahmen von „Kunst im öffentlichen Raum“ Baumstämme bemalt. Zwei können bereits in der Straße in Augenschein genommen werden. Die von der Aktion Mensch finanzierte Terrasse wird am 8. Juli beim großen Sommerfest des Schulgartens Moabit in der Birkenstraße 35 eingeweiht. Das Fest ist gleichzeitig Jubiläumsfeier. Die grüne Oase erfreut viele große und kleine Moabiter schon seit 20 Jahren. KEN

Die Garten-Kunst-Gruppe trifft sich jeden Donnerstag in der Schulzeit von 14 bis 18 Uhr, von 16 bis 19 Uhr ist „offener Garten“. Weitere Informationen zu Birgitta von Homeyer auf www.birgitta-von-homeyer.de.
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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