Kunstverein will seine "soziale Kulturarbeit" in und für Moabit fortführen

Galerie mit Blick nach draußen: An der Turmstraße will der Kunstverein Tiergarten Kulturarbeit im und für den Kiez leisten. | Foto: KEN
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Moabit. Die Spende der Moabiter Sparkasse war sehr willkommen. Mit den 500 Euro kann der Kunstverein Tiergarten sein Vermittlungsprogramm "Update Kunst" wiederbeleben. Das ist ein wichtiger Pfeiler der Arbeit des Vereins, der 2004 aus der Taufe gehoben wurde.

Mit Performances, Konzerten, Lesungen und Rundgängen für Schulen im Kiez will der Kunstverein Tiergarten einem breiten Publikum das schöpferische Gestalten näherbringen. In letzter Zeit war aus Geldmangel nur noch selten Gelegenheit dazu. Bisher hatte das Quartiersmanagement Moabit-West dafür Mittel bereitgestellt, jetzt nicht mehr. Zu wenig sozialen Bezug soll das Angebot haben.

Für die Vereinsvorsitzende Claudia Beelitz ist Moabit nicht gerade eine Kunstmeile. Vielmehr eine "Herausforderung". Und die Aktivitäten des 80 Mitglieder starken Vereins, der sich weitgehend selbst finanziert, betrachtet die promovierte Kunsthistorikerin als soziale Kulturarbeit im und für den Kiez. Dazu gehöre auch das Kulturfestival "Ortstermin", dessen Existenz genauso bedroht ist wie das Programm "Update Kunst". Das Fest wurde 2006 zum ersten Mal veranstaltet. Seit 2011 öffnen Künstler im Kiez - professionelle wie Hobbykünstler - ihre Ateliers für Neugierige. Außerdem organisiert der Kunstverein Ausstellungen in leer stehenden Räumen und weitere Veranstaltungen. Im vergangenen Sommer kamen 20 000 Besucher an 100 Orte und erlebten 284 Künstler.

Ob der "Ortstermin 2015" stattfindet, steht noch in den Sternen. "Wir kämpfen für eine Finanzierung", sagt Claudia Beelitz. Auch hier habe sich das Quartiersmanagement zurückgezogen. Beelitz hofft auf private Geldgeber, damit das Fest im Herbst stattfinden kann. "Es ist ein Projekt für den Kiez", betont die Vereinsvorsitzende noch einmal, "eigentlich eine Sache der öffentlichen Hand".

Claudia Beelitz bereitet derzeit die nächste Ausstellung in der Galerie Nord vor. "Die Zimmer der Nomaden" beschäftigt sich mit Innenräumen in der zeitgenössischen Kunst und wird am 13. März eröffnet. Acht Künstler, darunter eine aus Moabit stellen aus. In der Turmstraße 75 hat der Verein mit dem künstlerischen Leiter Ralf F. Hartmann seinen Sitz. In den Räumen der ehemaligen Kommunalen Galerie, die zuvor eine Stadtteilbibliothek beherbergten, ist der Kunstverein Tiergarten "Tendenzen in der Kunst auf der Spur".

2014 konnte der Verein neun Ausstellungen zeigen. Moabiter Künstler würden immer einbezogen, wenn es möglich sei, sagt Claudia Beelitz. In der Galerie Nord präsentieren sich zumeist Gruppenausstellungen zu einem bestimmten Thema. Einzelausstellungen sind eher die Ausnahme. "Wir sind keine Vertretung der Künstler, die hier ausstellen", sagt Claudia Beelitz. Wohl aber fördert der Kunstverein Tiergarten Künstler, die noch nicht im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen.

Karen Noetzel / KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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