Versprechen nicht eingelöst
Otto-Spielplatz fühlt sich von Künstlerkollektiv „Wandelism“ hintergangen

„Seid mit dabei“, wirbt „Wandelism“. Das Künstlerkollektiv aus der Wilhelmsaue in Charlottenburg übt mit seinen Streetart-Aktionen Kritik an der Berliner Kulturpolitik, vor allem an der Verdrängung von Künstlern aus der Innenstadt.

Eine Aktion im März hat „Wandelism“ recht populär gemacht. Wer mittlerweile gar nicht mehr gut auf die Gruppe der Sprayer unter Vorsitz von Moritz Tonn zu sprechen ist, ist der Otto-Spielplatz. Und das hat einen ernsten Grund.

Vor einem halben Jahr hatte „Wandelism“ mit 60 internationalen und nationalen Streetart-Künstlern eine alte Autowerkstatt in Wilmersdorf vor dem Abriss in einen Spielplatz der modernen Kunst verwandelt. Das Künstlerkollektiv versprach damals, einen Teil der Spendeneinnahmen aus dem Wilmersdorfer Projekt an den Otto-Spielplatz weiterzugeben. So stellt es jedenfalls Bernd Brunner, Mitarbeiter des pädagogisch betreuten Spielplatzes, dar.

Bernd Brunner ist im Spielplatz-Team für Kooperationen zuständig und erklärt den Unmut so: „Bis heute wurden die Versprechungen nicht eingelöst.“ Zudem sei eine mit „Wandelism“ geplante Spraywoche während der Sommerferien auf dem Otto-Spielplatz „kläglich gescheitert“.

Haben Künstler Workshop platzen lassen?

Künstler sollten mit Kindern und Eltern an fünf Nachmittagen arbeiten. Das Künstlerkollektiv hatte die Übernahme von Material- und Honorarkosten in Höhe von 3500 Euro zugesichert. Das sei sehr großzügig gewesen, meint Bernd Brunner. Das Otto-Spielplatz-Team habe sich nach dieser Zusage mit viel Zeit und Kraft auf die Workshop-Woche vorbereitet. 20 Kinder hatten sich angemeldet. „Und dann passierte – nichts“, ärgert sich Brunner.

Das Team des Otto-Spielplatzes in Trägerschaft des Vereins „Moabiter Ratschlag“ möchte gerne wissen, wo das versprochene Spendengeld geblieben ist. Es möchte von „Wandelism“ eine Entschuldigung und öffentliche Richtigstellung.

Allerdings hat sich das Künstlerkollektiv bis zum heutigen Tag nicht mehr beim Team des Otto-Spielplatzes gemeldet. Eine Stellungnahme zu den Vorwürfen war von „Wandelism“ bis Redaktionsschluss dieser Zeitung nicht zu erhalten.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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