Über Grenzen sprechen
Plakatausstellung am eingerüsteten Rathaus Tiergarten
Die Fassade des Rathauses Tiergarten ist eingerüstet. Marina Naprushkina, Künstlerin und Kuratorin des seit Oktober vergangenen Jahres im Bezirk laufenden Kunstprogramms „Institutions Extended“ und Ko-Kuratorin Joulia Strauss nutzen das Gerüst zur Hängung einer Plakatausstellung.
Die mehr als 30 Motive der Schau „The economy of borders – We lost our soft soul, by crossing the borders”, da ist sich der Hausherr, Mittes Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne), sicher, würden bei den Passanten unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Das Dargestellte ist politisch. Thema ist Flucht und Vertreibung. Das mag Debatten anstoßen. Stephan von Dassel: „Die Erfahrungen und Erlebnisse von Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten, die sich in Berlin Mitte eine neue Heimat geschaffen haben, bereichern unseren Bezirk, in dem Vielfältigkeit, Toleranz und Weltoffenheit gelebt werden.“
Etablierte neben jungen Künstlerinnen
Naprushkina und Strauss haben eine internationale Liste teilnehmender Künstlerinnen zusammengestellt. „Wenn wir über Grenzen sprechen und über das Überwinden von Grenzen, ist es notwendig, eine internationale Künstlerinnenliste zusammenstellen“, so die Frauen über ihr Vorgehen. Die Künstlerinnen kommen aus Berlin, Paris, Wien, Athen, Moskau, Rotterdam, Kiew, Tallinn, Minsk, Erfurt und von der Insel Lesbos. Sie haben zumeist einen Fluchthintergrund. Dabei sind auch Beiträge von feministischen Organisationen aus der griechischen linken Szene. Künstlerinnen, die international etabliert sind, treffen auf ganz junge Künstlerinnen, die zum ersten Mal ausstellen.
Die Ausstellung dauert bis zum 10. Juli. Während der Laufzeit werden die Künstlerinnen täglich Beiträge über ihre Arbeit, die politische Lage in ihren Herkunftsländern und ihre Forderungen auf Facebook und Instagram posten, https://bwurl.de/155p.
Die Plakatausstellung ist ein Projekt im Rahmen des dreijährigen Programms „Institutions Extended” (2019-2022). Es wird mit 296 000 Euro über den „Netzwerkfonds – Zukunftsinitiative Stadtteil II (ZI II), Programm Soziale Stadt“ finanziert und will die vielfältigen künstlerischen und kulturellen Angebote im Bezirk Mitte „sichtbarer” machen.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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