In der Emdener Straße werden die meisten Fahrräder gestohlen

So ist ein Fahrrad wahrscheinlich am besten vor Diebstahl gesichert: mit dicker Kette an einem fest verankerten Fahrradbügel. | Foto: KEN
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Moabit. Innenstaatssekretär Bernd Krömer (CDU) hat die neuesten Zahlen vorgelegt. Die Fahrraddiebstähle haben 2014 erneut zugenommen.

Die Diebstähle sind im Vergleich zum Vorjahr berlinweit um 4125 oder um 16 Prozent gestiegen. Die polizeiliche Kriminalstatistik hat insgesamt 30 758 Fälle von Fahrraddiebstählen in Berlin für 2014 erfasst. In Mitte waren es 4125 Fahrräder, die abhanden kamen. Im Verbreitungsgebiet dieser Zeitung wurden 878 Fahrräder gestohlen: 610 in Moabit, 186 in Tiergarten und 82 im Hansaviertel.

Senat und Polizei führen diese Entwicklung auf die wachsende Zahl von Fahrrädern in der Stadt zurück. Zwischen 2005 und 2014 hat der Fahrradverkehr um 51 Prozent zugenommen. Auch schließen immer mehr Radfahrer Fahrradversicherungen ab und zeigen einen Fahrraddiebstahl häufiger an, so Staatssekretär Krömer in der Antwort auf eine Anfrage des Piraten-Abgeordneten Andreas Braun.

Die Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstahl dümpelt hingegen weiter bei mageren vier Prozent. Es sei schwierig, die Täter zu ermitteln, weil die Polizei dafür in der Hauptsache auf Zeugen und eindeutige Spuren angewiesen sei, sagte Bernd Krömer. Und die fehlten in vielen Fällen.

Wer sein Fahrrad in der Emdener Straße abstellen will, sollte das mit einer besonders dicken Kette und an einem fest verankerten Schilderpfosten oder Lichtmasten tun. Hier wurden 2014 die meisten Fahrräder in Moabit gestohlen: 150. Ein weiterer Brennpunkt ist mit 129 gestohlenen Fahrrädern die Elberfelder Straße. Am wenigsten müssen sich Radfahrer in der Heidestraße Sorgen um ihr Zweirad machen. Hier kamen nur acht weg.

Der Polizei sind vor allem der Stephankiez (84 gestohlene Fahrräder), die Thomasiusstraße (69) und die Lübecker Straße (47) aufgefallen. Im Westhafen wurden im vergangenen Jahr 29 Räder gestohlen, im Huttenkiez 28, im Beusselkiez und in der Zwinglistraße waren es jeweils 24 Fahrräder und in der Zille-Siedlung 18. Weit weniger brisant ist die Lage in Tiergarten. Hier fällt mit 74 Diebstählen vor allem die Gegend am nördlichen Landwehrkanal auf. Im gesamten Hansaviertel kamen "nur" 82 Räder abhanden.

Die Polizei setzt weiter auf Informationsveranstaltungen über eine technisch ausreichende Sicherung des Fahrrades und den richtigen Abstellort sowie auf eine Fahrradcodierung. Allerdings wird die Polizei künftig keinen Code mehr in den Rahmen fräsen, sondern ihn aufkleben.

Weil Bahnhöfe, Bahnhofsvorplätze und Umsteigepunkte des ÖPNV nach wie vor der ideale Ort für den Fahrradklau sind, plädiert die Polizei für noch mehr sichere, beleuchtete Fahrradabstellplätze an belebten Orten. Der Senat hat schon seit 1999 rund 28 000 Abstellmöglichkeiten für Fahrräder finanziert. Auch die Deutsche Bahn installiert an ihren Regional- und Fernbahnhöfen solche Anlagen. Die Zunahme des Radverkehrs fordert allenthalben noch mehr Abstellplätze, die vor allem flächensparend sein sollen. Deshalb werden nach den Worten des Innenstaatssekretärs (kostenpflichtige) Fahrradparkhäuser, Fahrradstationen, Doppelstockparkanlagen künftig eine wesentliche Rolle spielen. Der Senat prüft gemeinsam mit der Bahn entsprechende Modellprojekte.

Im Februar dieses Jahres wurde ein Ingenieurbüro beauftragt, eine neue Strategie zum Fahrradparken inklusive der Überarbeitung des "Leitfaden Fahrradparken in Berlin" zu entwickeln. Mit ersten Ergebnissen zu diesem Sicherheitsschwerpunkt wird in diesem Herbst gerechnet.

Karen Noetzel / KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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