Bürger entscheiden über Mittelvergabe aus Fördertopf
Wenn die Quartiersmanager so etwas wie eine Regierung bilden, sind die Quartiersräte das Parlament. In beiden Quartiersmanagementgebieten Moabit-Ost und Moabit-West sind die Gremien kürzlich neu gewählt worden. Über "frischen Wind" freut sich Fadi Saad, Büroleiter des Quartiersmanagements Moabit-Ost. Erfreulich sei allein gewesen, dass sich 20 Anwohner zur Wahl gestellt hätten. "Wir konnten einige Leute dazugewinnen." Acht von ihnen sitzen jetzt im Gremium, die anderen sind Vertreter. Auch in Sachen Alter, Kultur und Geschlecht sei die neue Truppe eine "super Mischung", sagt Saad. Ungefähr die Hälfte ist nichtdeutscher Herkunft, die Anteile entsprechen damit ziemlich genau der Bevölkerungszusammensetzung im Gebiet. Auch das Verhältnis von Männern und Frauen ist nahezu ausgewogen. "Wir sind damit berlinweit einer der durchmischtesten Quartiersräte", so der Quartiersmanager.
Auch in Moabit-West freut man sich darüber, dass die neue Truppe zumindest in Sachen Alter und Geschlecht durchmischt ist. Auf der Liste finden sich allerdings vorwiegend deutsch klingende Namen. "Der neue Quartiersrat repräsentiert einen Querschnitt durch die Gruppe derer, die sich beteiligen", sagt Quartiersmanagerin Aischa Ahmed. In diesem Fall scheint sich die Gruppe nur teilweise mit der Zusammensetzung im Kiez zu decken. Viele Personengruppen, so Ahmed, würden sich erst dann beteiligen, "wenn es thematisch konkret " werde. Im Quartiersrat Moabit-West sind rund die Hälfte der Mitglieder Neuzugänge.
In beiden Gremien sitzen auch Vertreter von Institutionen. In Moabit-Ost sind deren sieben Mandate je nach Themenfeld aufgeteilt auf 16 Einrichtungen, in Moabit-West wurden sie ebenfalls gewählt. Zusätzlich zum Quartiersrat hat jeder Kiez auch ein Gremium für kleinere Projekte und Mittelzuweisungen gewählt. In Moabit-Ost heißt die Gruppe Vergabebeirat, in Moabit-West Aktionsfondsjury.
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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