Bürger kritisieren Planung für Kleinen Tiergarten
Vor wenigen Wochen ist die endgültige Ausführungsplanung für die Umgestaltung des Kleinen Tiergartens zwischen Stromstraße und St. Johanniskirche vorgestellt worden. Wie bereits der Ottopark und der Tiergarten-Abschnitt zwischen Thusnelda-Allee und Stromstraße soll auch dieser östliche Teil nach Plänen des Berliner Büros Latz und Partner ab dem kommenden Jahr umgestaltet werden. Die ehrenamtlichen Pfleger waren nicht grundsätzlich gegen diese Planungen. Was jetzt allerdings in der denkmalgeschützten Grünfläche passieren soll, geht ihnen doch zu weit. Deshalb haben sie nun erklärt, dass sie ihr Engagement vor Ort einstellen wollen.
Seit Herbst 2012 haben Anwohner den Park gepflegt, haben Büsche beschnitten, Müll beseitigt, Bänke und Pflastersteine geschrubbt. Den Planern für die Umgestaltung haben sie vorgeschlagen, sich auch künftig um elf kleine Teile des Parks zu kümmern. "Von den Pflegebereichen sind jetzt gerade noch dreieinhalb übrig", beklagt die Initiatorin Manuela Belewsky. Vor allem die zeitweise zugewachsenen Sitznischen entlang der Straße Alt-Moabit und die Gartenhöfe gegenüber dem früheren Krankenhaus Moabit haben die ehrenamtlichen Pfleger beeindruckt. Mit ihrem Engagement wollten sie diese Details der 50er-Jahre-Gestaltung vor der "Umplanung zur Pflegeleichtigkeit" bewahren.
"Der beschauliche Park wird durch die Umgestaltung zu einem großen Platz", beklagt Belewsky. Zwei der vier Sitznischen werden "weggeplant", auch drei der Gartenhöfe müssen einem neuen Durchgangsweg weichen. "Das Gartendenkmal wird dadurch zerstört", ist sich die Anwohnerin sicher. Die Gruppe habe die Präsentation der endgültigen Planung abgewartet, dann aber umso entschiedener festgestellt: "Die Voraussetzung für unser Pflegeangebot ist nicht erfüllt."
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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