Bürgerparkgruppe pflegt Teile des Kleinen Tiergartens
Im vergangenen Herbst hat sich Manuela Belewsky das erste Mal mit den Plänen für den östlichen Kleinen Tiergarten zwischen Stromstraße und Johanniskirche auseinandergesetzt. "Da war ich schon erschrocken", sagt sie. Denn die Pläne, die das Landschaftsarchitekturbüro Latz und Partner dort umsetzen will, sehen weitgehende Rodungen von Sträuchern und Bäumen vor, sollen gleich für mehrere Sichtachsen zwischen der Turmstraße und der Straße Alt-Moabit sorgen. "Ich habe dann auch von den Bürgern gehört, die sich so vehement gegen die Fällungen einsetzen", sagt Belewsky. Und sie erinnert sich, dass sie sich auch bei ihnen nicht zu Hause fühlte. "Denn es ist ja klar, dass hier trotz allem einiges weg muss." Am Ende hat sich um Belewsky eine neue Gruppe zusammengefunden, die sich für den weitgehenden Erhalt der grünen Ränder zur Turmstraße und zur Straße Alt-Moabit hin einsetzt, die Planungen im Innern des Parks aber zum großen Teil unterstützt und die vor allem selbst schon mal damit angefangen hat, den Park auf Vordermann zu bringen.In Abstimmung mit dem Grünflächenamt kümmern sich die rund zehn Mitglieder derzeit um elf Bereiche im Park. Dazu gehören beispielsweise die Staudenbeete im westlichen Bereich, das dortige "Blumentheater", die ehemaligen Wasserbecken sowie die zugewucherten Sitznischen, die entlang der Südseite der Fläche verteilt sind. "Wir haben eben gleich losgelegt, es sollte einfach mal wieder ein wenig ordentlich aussehen", sagt Belewsky. Sie selbst habe großen Spaß am Gärtnern, kenne das schon von Kindesbeinen an aus dem Garten ihrer Oma. Belewsky wohnt in direkter Nachbarschaft zum Park und verbringt dort knapp acht Stunden pro Woche mit Harke und Schaufel.
Auch in Zukunft will sich die Gruppe einbringen. Sie hat den Planern und dem Grünflächenamt vorgeschlagen, Pflegevereinbarungen für die elf Bereiche einzugehen, auch wenn der Park irgendwann saniert ist. Latz und Partner habe sich bisher allerdings nur auf drei Abschnitte eingelassen. Zudem bleibt die Unsicherheit wegen der Tram. "Wenn die Strecke wirklich durch Alt-Moabit geht und die Fahrbahn dafür verbreitert werden muss, fallen dem die Sitznischen wahrscheinlich zum Opfer", fürchtet Belewsky. "Dann sind unsere Planungen sowieso überholt."
Bis die Entscheidung gefallen ist, will die Gruppe allerdings weitermachen. Und sucht natürlich immer nach helfenden Händen.
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.