Kunstverein zeigt Werke von 15 jungen Künstlerinnen

Auch von außen ein Hingucker: Für die Ausstellung haben die Künstlerinnen die Fenster der Galerien mit bunten Gummibändern bespannt. | Foto: Liptau
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Moabit. Der Titel "Rita, sagen Sie jetzt nichts" sagt so gut wie gar nichts aus über die Ausstellung, die noch bis zum 13. Oktober in der Galerie Nord des Kunstvereins Tiergarten zu sehen ist. Und das ist auch gut so. Was dort als gemeinsame Schau von 15 jungen Künstlerinnen zu sehen ist, lässt sich nicht unter einem gemeinsamen Titel fassen.

Deshalb gibt es auch keinen gemeinsamen Katalog, sondern eine Sammlung von individuellen Broschüren zu jeder Künstlerin und ihrem Werk. Und deshalb wundert es nicht, wenn den Besucher manche Werke ganz besonders, andere vielleicht weniger ansprechen. Was die Kuratoren Birgit Effinger und Hannah Kruse in der Turmstraße 75 zeigen, ist keine Sammelausstellung, sondern die Zusammenstellung von 15 Einzelschauen, die es jeweils verdient haben, dass man sich einzeln auf sie einlässt. Die Ausstellung "Rita, sagen Sie jetzt nichts" bildet den Höhepunkt und Abschluss des Künstlerprojekts "Goldrausch", bei dem jeweils ein Jahr lang junge Kunsthochschulabsolventinnen praktisches und fachliches Wissen zum Kunstbetrieb und den beruflichen Einstieg sammeln. Finanziert wird das Programm von der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen sowie vom Europäischen Sozialfonds. Hintergrund sind die immer noch schlechteren Karrierechancen für Frauen auch auf dem Kunstmarkt. "Dabei kommt es nicht darauf an, dass bei diesem Projekt eine bestimmte Frauenkunst entsteht, die sich von anderer unterscheidet", stellt Julia Boek fest, die sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert. "Es geht eher darum zu zeigen, dass diese Kunst sich eben nicht von der der Männer unterscheidet."

Tatsächlich lassen sich die Werke nicht auf eine Auseinandersetzung mit dem Frausein oder mit Geschlechterverhältnissen reduzieren. Die Künstlerinnen werfen vielmehr allgemeine Fragen zur scheinbaren Realität und der Art ihrer Wahrnehmung auf. So hat sich Caroline Bayer aus Stolberg im Rheinland beispielsweise mit dem Thema Urbanität auseinandergesetzt, indem sie den Grundriss einer auf dem Reißbrett geplanten Stadt in der Schweiz als abstrahierte freistehende Gitterstruktur - als Raumteiler also - mitten in die Galerie gestellt hat. Eva Noack aus Cottbus setzt sich mit dem Thema Verbrechen auseinander und stellt Momente und Situationen dar, in der alltägliche Gegebenheiten in kriminelles Handeln umschlagen können. Die Medien der künstlerischen Auseinandersetzung umfassen Skulptur, Malerei, Ton- und Videokunst.

Die Ausstellung wird begleitet von einem Rahmenprogramm, an dem einige der Künstlerinnen teilnehmen. Am Donnerstag, 4. Oktober, wird es beispielsweise ab 20 Uhr einen Performanceabend mit der Gastkünstlerin Käthe Kruse geben. Die Finissage startet am Sonnabend, 13. Oktober, um 17 Uhr. Bis dahin ist die Galerie in der Turmstraße 75 dienstags bis sonnabends von 13 bis 19 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen unter www.kunstverein-tiergarten.de und 901 83 34 53.
Ralf Liptau / flip
Auch von außen ein Hingucker: Für die Ausstellung haben die Künstlerinnen die Fenster der Galerien mit bunten Gummibändern bespannt. | Foto: Liptau
Dafni Barbageorgopoulou hat für ihre Arbeit Teile unterschiedlicher Leuchtreklamen neu zusammengeführt. | Foto: Liptau
Autor:

Ralf Liptau aus Tiergarten

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