Senioren vom Hansa-Ufer fordern Rückkauf des Hauses
Der Eigentümer, das schwedische Unternehmen Akelius, will entgegen allen Beteuerungen sämtliche Baupläne für die Aufstockungen, Penthäuser und Neubau unverändert umsetzen. "Akelius rückt keinen Millimeter von den geplanten Bauarbeiten ab, egal, was die Alten im Haus sagen, und gleichgültig, was es für sie bedeutet", sagt Christa Kaes, Bewohnerin und Sprecherin der Mietergemeinschaft. Ab Frühjahr wolle Akelius für rund zwei Jahre bauen. "Lärm, Dreck, Baustaub: Wer von uns Alten soll denn das aushalten? Wir können den Belastungen nicht entgehen. Das schaffen wir in unserem hohen Alter nicht mehr", kritisiert Christa Kaes. "Sollen wir ins Altenheim flüchten, obwohl wir uns noch gut alleine versorgen können, oder sollen wir schneller sterben?"
So wenden sich die Senioren jetzt an die Politik. Die drei SPD-Kandidaten für die Wowereit-Nachfolge, Jan Stöß, Raed Saleh und Michael Müller, werden aufgefordert, sich für den Rückkauf des Hauses durch das Land Berlin einzusetzen und seiner ursprünglichen Bestimmung als Seniorenwohnhaus zuzuführen. 2007 hatte Mitte als einziger Berliner Bezirk alle kommunalen Seniorenwohnhäuser der Region an private Investoren verkauft. Allein durch die Veräußerung des Seniorenwohnhauses am Hansa-Ufer wurden 66 Seniorenwohnungen in Moabit aufgegeben - ohne Schutzklauseln für die alten Menschen.
Die Senioren haben die drei Kandidaten auch ans Hansa-Ufer eingeladen. Ihr Besuch könnte zusammenfallen mit dem Info-Fest der Mietergemeinschaft am 11. Oktober von 14 bis 17 Uhr. Nachbarn, Anwohner und Interessierte haben an diesem Nachmittag Gelegenheit, sich über den aktuellen Stand zu informieren. Dazu gibt es Kaffee, Kuchen, Kürbissuppe und ein kulturelles Angebot, zum Beispiel ein Wunschkonzert mit einem Pianisten sowie Videos und Filme zum Thema.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.