Zukunftswerkstatt mit Senioren endet mit vielen interessanten Projekten

In der Zukunftswerkstatt des Moabiter Ratschlags wagten Senioren Neues. | Foto: Moabiter Ratschlag
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Moabit.Sich nicht nur damit beschäftigen, wie die Pflege im Alter zu organisieren ist oder ob Demenz droht. Im Nachbarschaftszentrum „Stadtschloss Moabit“ haben Senioren ein Wochenende lang über Veränderungen und Neues für den Kiez nachgedacht.

„Ältere wollen nicht am Rande stehen“, sagt Elke Fenster, Geschäftsführerin des Trägervereins „Moabiter Ratschlag“. Er hat die Zukunftswerkstatt unter dem Motto „Älter werden – Neues wagen“ veranstaltet. Senioren wünschten sich Kontakt zur jüngeren Generation. Denn sie seien überzeugt: Was für alle Menschen gut und wichtig sei, sei auch für Ältere wichtig und gut.

Die von der Diplom-Politologin Kristina Nauditt vom Beratungsnetzwerk „Argos-Team“ geleitete „Zukunftswerkstatt“ sei eine Methode, die in den 80er-Jahren entwickelt wurde und in drei Phasen abläuft, klärt Elke Fenster auf.

Die erste Phase, die die 27 Teilnehmer im Stadtschloss durchlebten, war die Kritikphase: Was stört oder fehlt – angefangen vom Radfahrer, der auf dem Gehweg von hinten überholt, ohne sich bemerkbar zu machen, über ein Freibad; Lärm oder Luftverschmutzung bis hin zur Angst, in zehn Jahren seine Miete nicht mehr bezahlen zu können.

Erzählcafé und Gemeinschaftswohnen

Nach der zweiten Phase, der Utopiephase, in der Visionen entwickelt wurden, etwa die eines „Hotspot von 0 bis 24 Uhr“, eines wohnortnahen Treffpunkts, wo man ganz ungezwungen rund um die Uhr Kontakte knüpfen kann, wurden in der dritten, der Realisierungsphase, konkrete Projekte entwickelt.

Die meisten Teilnehmer interessierten sich für die Idee eines gemischten gemeinschaftlichen Wohnens. Neun Personen haben sich bereits zu einer Arbeitsgruppe zum Thema zusammengefunden.

Als weiteres Projekt wurde ein Erzählcafé entwickelt. Bereits für September ist die erste Veranstaltung im Stadtschloss geplant. Isabel Ursula Morgenstern, Pädagogin für Biographiearbeit, wird das Projekt anleiten. Es werden noch Mitstreiter gesucht.

Während eine kleine Gruppe singen möchte und sich den sangesfreudigen Senioren vom Hansa-Ufer 5 anschließt und eine andere Gruppe dafür werben will, das derzeit in der Umgestaltung befindliche Brüder-Grimm-Haus für die breite Bevölkerung zu öffnen, hatte eine andere Gruppe der Zukunftswerkstatt die Idee eines Senioren-Blogs im Internet.

„Parole Kiez“ will informieren, dabei auch Jüngere erreichen und ältere Menschen dazu animieren, sich mit der digitalen Welt zu beschäftigen. Im Stadtschloss Moabit stehe ein offener Computerraum zur Verfügung, sagt Elke Fenster vom Moabiter Ratschlag.

Viele Teilnehmer der Zukunftswerkstatt, so betonte Elke Fenster, seien im Alter ganz bewusst wieder nach Moabit gezogen, weil der Stadtteil noch relativ „unaufgeregt“ und nicht „so hip wie Prenzlauer Berg“, aber bunt und multikulturell sei. Er habe einfach eine gute Mischung. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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