Am Hauptbahnhof gibt es noch immer kein Fahrradparkhaus
Ein solches war zwar schon zur Eröffnung des Hauptbahnhofs 2006 vorgesehen. Daraus wurde nicht. Es sollte auf einem Areal südlich des Humboldthafens entstehen, auf der Trasse der Stadtbahnlinie 21. Die aber ist noch nicht gebaut. "Die Fläche ist zurzeit als Baustelleneinrichtungsfläche für den zweiten Bauabschnitt der S 21 geplant", so Stadtentwicklungsstadtrat Carsten Spallek (CDU) auf eine kleine Anfrage des SPD-Verordneten Thorsten Lüthke. Sie wird also für die Logistik der Baumaßnahme benötigt.
Der Bauabschnitt soll erst 2017 in Angriff genommen werden. Der Beginn der Bauarbeiten könnte sich laut Stadtrat Spallek sogar noch verzögern. Für ein Zweiradparkhaus am Hauptbahnhof bedeutet das: Es gibt weder eine Bauplanung noch ein Datum für Baubeginn oder Fertigstellung.
Dabei wird eine solche Fahrradstation am Hauptbahnhof dringend gebraucht. "Wir sehen darin eine hohe Priorität", so Carsten Spallek. Die Zahl der Arbeitspendler, die ein Fahrrad benutzen, steigt Jahr um Jahr. Bezirk und Senatsverwaltung sind sich in der Frage einig. Im Haus von Senator Michael Müller (SPD) spricht man von 1000 benötigten Fahrradabstellplätzen. Der Bezirk Mitte besitzt selbst keine Flächen am Hauptbahnhof und hätte ohnehin kein Geld, um ein solche Radparkhaus zu betreiben. Die Fahrradstation in Bernau hat rund 1,6 Millionen Euro gekostet, zu mehr als der Hälfte vom Land Brandenburg bezahlt. In Berlin aber will Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos, für SPD) den Etat für den Fahrradverkehr um eine Million Euro kürzen, von 6,5 Millionen auf 5,5 Millionen Euro. In der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt hat die zuständige Fachabteilung jetzt gebeten, "dass in Abwägung aller Notwendigkeiten für Baustelleneinrichtungsflächen der S 21 die Lösung des Problems Fahrradstation am Standort {sbquo}Unter dem Viadukt Vorrang einzuräumen" sei. Innerhalb von zehn Jahren sollte eine Fahrradstation stehen.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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