An der Wiege stand Friedrich II.
Doppelgemeinde entstand im Jahr 2003 durch Fusion

Bürgermeister Thomas Schwedowski ist seit 2014 im Amt. | Foto: Ralf Drescher
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Zwei Brandenburger Nachbargemeinden haben wir bereits vorgestellt. Heute folgt Gosen-Neu Zittau.

Mit dem angrenzenden Müggelheim hat die Doppelgemeinde etwas gemeinsam. Auch Gosen und Neu Zittau entstanden wie diese Kolonistensiedlung auf Weisung von Friedrich II. 1752 folgte der Domänenrat Pfeiffer dem Befehl seines Königs und richtete beide Dörfer ein, um Siedlern und Handwerkern aus Süddeutschland Heimat zu bieten.

Zu DDR-Zeiten richtete sich das Ministerium für Staatssicherheit mit zwei Dienstellen in Gosen ein. Im heutigen Gewerbepark befand sich eine Funkaufklärung. Und die Gosener Berge, beliebtes Ausflugsgebiet auch der Berliner, wurden abgesperrt und es wurde eine Schule für Auslandsspione der Hauptverwaltung Aufklärung gebaut. Die war 1988 fertig und ein gutes Jahr später schon nicht mehr gebraucht. „Heute befindet sich auf dem früheren Stasigelände an der Eichwalder Straße das Wohngebiet ,Bergpark'. Dort haben in den von einem privaten Investor modernisierten Häusern rund 650 Einwohner unser Gemeinde eine Heimat gefunden“, erzählt Thomas Schwedowski (57), der ehrenamtliche Bürgermeister. Der Gemeindechef selbst ist seit 1992 Gosener, arbeitet im Hauptjob als Beamter bei der Deutschen Rentenversicherung und wurde 2014 mit SPD-Ticket in sein Amt gewählt.

Die Doppelgemeinde – 2003 durch die Verwaltungsreform entstanden – hat seit 1990 steigende Einwohnerzahlen zu vermelden, aus damals 2100 Bewohnern sind inzwischen 3200 geworden. Ungebremstes Wachstum ist allerdings nicht möglich, weil es kaum noch freie und vor allem geeignete Grundstücke gibt. Zwei Buslinien verbinden den Ort mit Erkner und Müggelheim. „Wir würden uns aber vor allem auf der Linie 369, die am Wochenende nur einmal pro Stunde fährt, einen dichteren Takt wünschen. Ein Bus alle 30 Minuten wäre besser, um Berliner Ausflügler zu uns und Gosener zu den Berliner Verkehrsmitteln zu bringen“, sagt Thomas Schwedowski.

Ansonsten sind die Beziehungen nach Berlin und vor allem zu den Nachbarn in Treptow-Köpenick gut. Man lädt sich gegenseitig zu Ortsfesten ein, kümmert sich zusammen um das in einer Berliner Enklave vor Gosen liegende Freilandlabor Kaniswall und Thomas Schwedowski ist auf Einladung von Bürgermeister Oliver Igel jedes Jahr bei der Bürgermeisterregatta auf dem Langen See dabei. Und als die verkehrliche Trennung vom Berliner Nachbarn durch die geplante Sanierung der Neuen Fahlenbergbrücke drohte, haben Gemeinde und Bezirk gemeinsam Unterschriften gesammelt und die zuständige Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz umgestimmt. Nun wird es eine Behelfsbrücke über den Gosener Kanal geben und Müggelheim und Gosen-Neu Zittau bleiben auch während der Arbeite eng verbunden. Ganze neun Minuten braucht der BVG-Bus vom Müggelheimer Dorfanger bis in den Ortskern von Gosen. Einen Wunsch hat der Bürgermeister der Kolonistensiedlung noch. „Das wir wie in früheren Zeiten einen Anlegesteg für Berliner Ausflugsschiffe bekommen, die dann bei der Umfahrt der Müggelberge wie früher bei uns Station machen“, sagt Thomas Schwedowski.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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