Kostenloses Trinkwasser für alle
Der defekte Trinkbrunnen in der Zingster Straße soll bald wieder sprudeln

Das Relief auf der Säule des Trinkbrunnens zeigt die Aufbereitung von Grundwasser zu Trinkwasser. | Foto: Paul Stein
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Mit der Beschriftung „Trink Wasser“ lädt der Trinkbrunnen in der Zingster Straße Vorbeikommende zu einem erfrischenden Halt ein. Derzeit aber nicht: Der Brunnen ist außer Betrieb. Und das, obwohl die Berliner Wasserbetriebe (BWB) zur gleichen Zeit bekannt geben, berlinweit 100 neue Wasserspender zu errichten.

Der Brunnen vor der Schwimmhalle Zingster Straße ist einer von 48 in der Stadt öffentlich aufgestellten Trinkwasserbrunnen, die direkt an die Wasserversorgung angeschlossen sind und in den frostfreien Monaten permanent sprudeln sollen. Dazu kommen 62 durch die BWB installierte Wasserspender in öffentlichen Verwaltungsgebäuden, die auf Knopfdruck Wasser liefern – auch mit Kohlensäure versetzt.

Berlin folgt damit anderen europäischen Städten, die ihren Bewohnern und Gästen öffentliche Trinkmöglichkeiten bieten. Rom beispielsweise machte bereits 1874 sein Wasser frei zugänglich. Seitdem wurden in der italienischen Hauptstadt mehr als 2500 Trinkbrunnen errichtet. Das in Berlin seit 30 Jahren laufende Trinkbrunnenprogramm soll nun an Fahrt gewinnen: Nach einem Beschluss des Abgeordnetenhauses stellt das Land Berlin in diesem und im nächsten Jahr erstmals eine Million Euro für dem Bau von 100 neuen Trinkbrunnen zur Verfügung. Damit würde die Zahl der bisherigen Trinkbrunnen nahezu verdoppelt werden. Am 23. August wurde am Leipziger Platz der erste dieser 100 Brunnen vom Regierenden Bürgermeister Michael Müller und dem Wasserbetriebe-Vorstandschef Jörg Simon feierlich eingeweiht.

Mit den Trinkbrunnen soll die Verschmutzung durch Kunststoffflaschen reduziert werden. Bei dem Vorhaben geht es auch um Menschenrechte: Um Not und Konflikten zu begegnen, erklärte die UN-Vollversammlung 2010 Wasser zum Menschenrecht. Die „Council of Canadians“, eine kanadische Organisation für soziale und ökologische Gerechtigkeit, lancierte darauf die internationale Initiative „Blue Community“.

Am 22. März 2018 beschloss das Abgeordnetenhaus, der Initiative beizutreten und Berlin zur „Blue Community“, zur „blauen Gemeinschaft“ zu machen. Damit verpflichtete sich das Land zur Anerkennung von Wasser und sanitärer Grundversorgung als Menschenrecht, zum Erhalt des Wassers als öffentlichem Gut, zum Schutz der Qualität des städtischen Trinkwassers sowie der Berliner Flüsse und Seen und zur Förderung von Berliner Leitungswasser gegenüber Flaschenwasser. Die Finanzierung 100 neuer Trinkbrunnen und Wasserspender ist ein Schritt, diesen Verpflichtungen Folge zu leisten.

Bisher gibt es die Trinkbrunnen in zwei unterschiedlichen Modellen: silbern mit moderner Gestaltgebung aus Aluminium und blau im sogenannten Design „Kaiser-Brunnen“ aus Gusseisen. Für die Zukunft geplant sind auch barrierefreie Modelle. Zum Typ „Kaiser-Brunnen“, der auf seinem Säulenrelief die Aufbereitung von Grund- zu Trinkwasser zeigt, gehört der Trinkbrunnen in der Zingster Straße.

Grund für seinen Defekt sind laut BWB in den Abfluss gewachsene Wurzeln. Diese müssten nun weggefräst werden. Bei Redaktionsschluss war der Brunnen noch außer Betrieb. Innerhalb der nächsten Woche soll er aber, so die BWB, wieder betriebsbereit sein. Dann kann das Wasser auch vor der Schwimmhalle wieder sprudeln.

Infos zum Trinkbrunnenprogramm und Meldungen von Störungen unter service@bwb.de oder ¿0800/292 75 87.

Autor:

Paul Stein aus Pankow

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