Die Bürgerämter können den Andrang kaum bewältigen
"So gehe ich gerne zum Bürgeramt", sagt Maike Radel. Die Hohenschönhausenerin wurde am Morgen des 11. Juni vom Stadtrat für Bürgerangelegenheiten Andreas Prüfer (Die Linke) und vom Bürgeramts-Chef Axel Hunger persönlich im Bürgeramt 1 in der Egon-Erwin-Kisch-Straße 106 begrüßt. Dabei wollte sie nur einen neuen Ausweis holen. Doch sie hatte Glück: Als viermillionste Kundin der Lichtenberger Bürgerämter bekam sie nicht nur zwei Jahreskarten für den Tierpark Friedrichsfelde geschenkt, sie wurde auch gleich von einer Sachbearbeiterin bedient. Maike Radel hatte vorab einen Termin vereinbart.
Andere Bürger müssen lange Wartezeiten in Kauf nehmen, wenn sie ihre Angelegenheiten spontan im Bürgeramt erledigen wollen. Zu Überlastungen kommt es derzeit vor allem im Bürgeramt 2 in der Normannenstraße 1-2. "Die langen Wartezeiten können wir nicht ändern. Unser Personal ist knapp", sagt der zuständige Stadtrat Andreas Prüfer.
In den Lichtenberger Bürgerämtern arbeiten 40 Sachbearbeiter. Die Personaldecke ist so dünn, das bei normalem Krankenstand und zusätzlicher Urlaubszeit die verbliebenen Mitarbeiter die Arbeit nicht bewältigen können. "Es kann passieren, dass lediglich 65 Prozent des Personals anwesend sind", sagt der Chef der Bürgerämter im Bezirk, Axel Hunger. "Weil viele Bürger gerade in der Sommerzeit spontan vorbeischauen, kommt es dann zu den langen Wartezeiten."
Die Bürgerämter reagieren darauf, indem sie Terminkunden raten, auf weniger besuchte Bürgerämter auszuweichen. Manchmal behelfen sie sich aber auch, indem sie die Nummernausgabe bei allzu hohem Andrang abstellen.
Wer vorab einen Termin vereinbart, kann lange Wartezeiten vermeiden. Und wer flexibel ist: Im Weddinger Bürgeramt bekommt man in der Regel recht schnell einen Termin. Terminabsprachen sind während der Öffnungszeiten über das Bürgertelefon unter 902 96 78 00 oder über das Internet unter www.berlin.de/ba-lichtenberg möglich.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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