Die Großsiedlung feiert ihren 30. Geburtstag

Auf einem Elfgeschosser in der Zingster Straße: Stefanie Frensch, Geschäftsführerin der Howoge, und Bürgermeister Andreas Geisel (SPD). | Foto: Wrobel
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  • Auf einem Elfgeschosser in der Zingster Straße: Stefanie Frensch, Geschäftsführerin der Howoge, und Bürgermeister Andreas Geisel (SPD).
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Neu-Hohenschönhausen. Zum 30. Jubiläum der Grundsteinlegung der Großsiedlung sind Anwohner aufgerufen, mit Erinnerungsstücken und Festen die schönen Seiten des Stadtteils zu feiern.

Noch immer kann sich Rolf Meyerhöfer gut an die erste Nacht in seiner Plattenbau-Mietwohnung in der Rüdickenstraße erinnern, die er dort zusammen mit seiner Familie verbrachte. "Wir schliefen noch auf Luftmatratzen", erzhält er. Obwohl die neue Wohnung karg eingerichtet war, lohnte sich der Umzug aus der viel kleineren alten für die vierköpfige Familie. Kein Kohlenschleppen mehr, eine Zentralheizung, warmes Wasser "aus der Wand", ein Hausmeister - und auf 84 Quadratmetern viel Platz. Die Wohnung mit den vier Zimmern bewohnt der heute pensionierte Lehrer für Mathematik mit seiner Frau noch immer, nur die Kinder sind längst ausgezogen. Doch das Herz des 73-Jährigen schlägt für Hohenschönhausen, weshalb er sich einen Umzug nicht mehr vorstellen kann. Die Begeisterung für Hohenschönhausen ließ ihn die Geschichte des heutigen Stadtteils und einstigen Bezirks als Heimatforscher in zahlreichen Büchern festhalten. Auf die Frage, was die Anwohner an Hohenschönhausen gut finden, antwortet er: "Die Menschen fühlen sich zufrieden. Hier ist es grün, es gibt Radwege, eine gute Verkehrsanbindung. Was will man mehr?"

Anlässlich der Grundsteinlegung für die Großsiedlung vor 30 Jahren erfolgte am 9. Februar der offizielle Startschuss ins Jubiläumsjahr "30 Jahre Hohenschönhausen". Das ganze Jahr über gibt es nun Feierlichkeiten, Projekte und Veranstaltungen über die Siedlung, ihre Architektur und Bewohner. Das alles zieht sich bis ins Jahr 2015. "Wir feiern einerseits die Grundsteinlegung im Jahr 1984, andererseits aber auch die offizielle Gründung des Stadtbezirks im September 1985", sagt Bürgermeister Andreas Geisel (SPD).

Seit dem Jahr 2001 ist der einstige Bezirk Hohenschönhausen mit den Ortsteilen Alt- und Neu-Hohenschönhausen, Malchow, Wartenberg und Falkenberg zwar nur noch ein Bestandteil von Lichtenberg. Gefeiert wird trotzdem. Bürgermeister Andreas Geisel fordert alle Anwohner auf, mit ihren Erinnerungen und Ideen für Festlichkeiten zu einem lebendigen Jubiläumsgeschehen beizutragen. Eine Übersicht zu den einzelnen Aktionen und Kiez-Nachrichten zeigt der Bezirk auf einer eigenen Internetseite.

Bereits jetzt gibt es die ersten Gratulationen zum Jahrestag. "Die Howoge ist als Hohenschönhausener Wohnungsbaugesellschaft schon namentlich untrennbar mit Hohenschönhausen verbunden", sagt Stefanie Frensch, Geschäftsführerin des landeseigenen Wohnungsunternehmens. Mehr als 40 Prozent ihres Wohnungsbestands hat die Howoge in der Großsiedlung: etwa 22.000. Viele dieser Wohnungen liegen in den elfgeschossigen Hochhäusern, die einen weiten Blick über Berlin erlauben. Doch obwohl es selten in Berlin so viel Himmel zu sehen gibt, kämpft die Großsiedlung mit ihrem Image. Das will Stefanie Frensch ändern. Sie sieht die so genannte Platte durchweg positiv und sogar zukunftsweisend: "Die guten und oft effektiven Grundrisse, die in den 1980er-Jahren in den unterschiedlichen Plattenbautypen umgesetzt wurden, dienen uns als Vorbild für unsere heutigen Bauvorhaben."

Unter www.hohenschoenhausen-kiezinfo.de finden sich Informationen und Ansprechpartner, die helfen können, eine Jubiläumsidee umzusetzen.
Karolina Wrobel / KW
Auf einem Elfgeschosser in der Zingster Straße: Stefanie Frensch, Geschäftsführerin der Howoge, und Bürgermeister Andreas Geisel (SPD). | Foto: Wrobel
Häuser so hoch, so schön. Die Großsiedlung Hohenschönhausen wird 30 Jahre alt. | Foto: Wrobel
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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