Rattenplage und Innenhofverdichtung
Bewohner des Ostseeviertels informierten bei Kiezspaziergang über Probleme

Martin Pätzold traf sich mit Kiezbewohnern zu einem informativen Spaziergang durch das Ostseeviertel. | Foto:  Bernd Wähner
2Bilder
  • Martin Pätzold traf sich mit Kiezbewohnern zu einem informativen Spaziergang durch das Ostseeviertel.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Die Pflege von Grünflächen, Ratte, der Zustand des Barther Pfuhls, die geplante Innenhofbebauung der Howoge an der Barther Straße: Das sind nur einige Themen, die den Bewohnern des Ostseeviertels auf den Nägeln brennen.

Um mit ihnen zu sprechen und Informationen zu vermitteln, lud der Wahlkreisabgeordnete Prof. Dr. Martin Pätzold (CDU) zum Kiezspaziergang ein. Dabei begleiteten ihn Stadtrat Marin Schaefer (CDU), der unter anderem für das Straßen- und Grünflächenamt zuständig ist, sowie der Verordnete Benjamin Hudler, der für die CDU im Stadtentwicklungsausschuss der BVV sitzt.

Das wichtigste Thema für die Kiezbewohner ist die geplante Innenhofbebauung an der Barther Straße. Wo einst eine Kita stand, will die Howoge Wohnhäuser bauen. Ursprünglich plante sie drei Punkthäuser mit 180 Wohnungen. Nach heftigen Protesten von Anwohnern und aus der Bezirkspolitik reduzierte sie ihre Pläne auf zwei Gebäude mit 120 Wohnungen, berichtet Martin Pätzold. Aber auch das ist Anwohnern, Bezirkspolitikern und bezirklicher Bauverwaltung zu viel. Deshalb wurde im Bezirk die Genehmigung versagt. Doch die landeseigene Howoge erhielt Schützenhilfe vom Senat. Der zog das Verfahren an sich und genehmigte das Vorhaben. So werden die zwei Häuser mit Kita und Gemeinschaftsraum nun doch gebaut, berichtet Benjamin Hudler.

Während der Bezirk bei diesem Thema nun außen vor ist, ist er für Grünflächen sehr wohl zuständig. Und dazu gibt es immer wieder Beschwerden, weil Flächen lange nicht gemäht werden. Stadtrat Martin Schaefer klärte auf, dass manche Flächen bewusst nur zweimal im Jahr gemäht werden, damit Bienenwiesen entstehen. „Wir möchten, dass die Pflanzen blühen und Insekten ein Nahrungsangebot haben.“

Schaefer räumt aber auch ein, dass zu wenig Mittel für die optimale Grünpflege zur Verfügung stehen. Es waren bisher 2,6 Millionen Euro pro Jahr. Die wurden um 600 000 Euro gekürzt. „Wir führen zurzeit Gespräche mit dem Senat, damit wir wenigstens einen Teil wieder zurückbekommen“, sagt der Stadtrat.

Ein weiteres Problem ist die Rattenplage. Nicht nur auf Freiflächen, sondern auch auf Müllstandsplätzen, in Hausfluren und Kellern werden zunehmend Ratten gesichtet. „Rattenplagen treten überall dort auf, wo die Tiere ein Nahrungsangebot finden“, erklärt Martin Schaefer. Das trifft zum Beispiel auf Grünflächen zu, auf denen gegrillt und der Abfall nicht richtig entsorgt wird. Sie treten aber auch dort auf, wo Müllbehälter nicht regelmäßig entleert werden. Letzteres trifft vor allem auf private Grundstückseigentümer zu, wozu auch städtischen Wohnungsbaugesellschaften gehören. Das Bezirksamt fordert dann zur Beseitigung der Ursache auf und droht mit Ersatzvornahme. „Gegen Ratten kann jeder Bürger selbst etwas tun: Nehmen Sie ihren Müll mit und entsorgen sie ihn ordnungsgemäß“, sagt Stadtrat Schaefer.

Ein weiteres Kiezthema ist der Zustand des Barther Pfuhls. Der wächst mit Schilf immer weiter zu und es ist weit weniger Wasser zu sehen. Stadtrat Schaefer betont, dass man das Kleingewässer im Blick habe. So sei eine Staustufe eingebaut worden, damit der Wasserstand nicht weiter sinkt. Der Pegel ist seit Einbau der Staustufe um 21 Zentimeter gestiegen. Und der Vorteil des Schilfbewuchses sei, dass die Wasserverdunstung reduziert wird. „Wir planen aber in diesem Jahr einen Schilfschnitt“, informiert Schaefer.

Zu weiteren Themen gehörten eine Verbesserung des Zustands von Spielplätzen und die Überdachung der Zingster Promenade am Linden-Center, womit die Aufenthaltsqualität zu erhöhen wäre. Martin Pätzold zeigte sich erfreut über die vielen Fragen, Anregungen und Hinweise. Zu gegebener Zeit werde man sich wieder zum Kiezspaziergang treffen und schauen, wie sich die Dinge entwickelten.

Martin Pätzold traf sich mit Kiezbewohnern zu einem informativen Spaziergang durch das Ostseeviertel. | Foto:  Bernd Wähner
Eine Station des Spaziergangs war der Barther Pfuhl. Das Foto, das eine Kiezbewohnerin mitbrachte, zeigt ihn frei zugänglich vor zwölf Jahren. Und so sieht er heute aus. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

83 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 98× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 541× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 504× gelesen
Gesundheit und Medizin
Wenn Hüfte oder Knie schmerzen, kann eine Arthrose die Ursache sein.

Infos für Patienten
Spezialthema: Arthrose in Hüft- und Kniegelenken

Sie leiden unter Schmerzen im Knie- und Hüftgelenk? Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Unfälle, Verschleißerscheinungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen. Die Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Lebensqualität entscheidend. An diesem Infoabend möchten wir speziell auf die Arthrose in Knie- und Hüftgelenken eingehen. Die Behandlung von Arthrose erfolgt individuell aufgrund der vielfältigen Ursachen und...

  • Pankow
  • 19.04.24
  • 456× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 480× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.