Junge Einwanderer beim Projekt „Radwerkstatt ThF“
Neukölln. Gegen ein Taschengeld reparieren junge Einwanderer auf dem Tempelhofer Feld Fahrräder. Das berufspraktische Qualifizierungsprojekt wird am 9. April mit einem Tag der offenen Tür vorgestellt. Fahrräder, Werkzeug und Ehrenamtliche, die den jungen Menschen beim Reparieren hilfreich zur Seite stehen, werden noch benötigt.
Wer am Sonnabend, den 9. April, zwischen 13 und 18 Uhr am Eingang Oderstraße auf dem Tempelhofer Feld mit seinem Fahrrad vorbeikommt, sollte sich die Chance nicht entgehen lassen, seinen Drahtesel mal überprüfen zu lassen. Mit Tee und Leckereien sind dort nämlich seit diesem Tag zum Start der Saison fleißige Reparateure vor Ort am Wohnwagen tätig. Es sind Jugendliche, die in der Regel gerade erst hier eingewandert sind und die keine berufliche Perspektive haben. Angeleitet werden sie von ehrenamtlichen Helfern des Vereins Taschengeldfirma.
„Es geht uns darum, die Jugendarbeitslosigkeit abzubauen. Wir machen Motivationsarbeit, geben Hilfe zur Selbsthilfe“, erklärt der Vereinsvorsitzende Talu Tüntas. Seit den Anfängen des einstigen Existenzgründerprojekts 2012, aus dem sich der Verein gründete, haben hier etwa 450 Jugendliche mitgemacht. „Viele von ihnen konnten danach zumindest in ein Berufspraktikum einsteigen“, weiß die Geschäftsführerin und Koordinatorin Marhiya Yilmaz. Durch die täglichen Kontakte mit den Radfahrern auf dem Tempelhofer Feld und den ehrenamtlichen Kollegen wird die deutsche Sprache zudem schnell erlernt. Aber auch die anderen Beteiligten profitieren von dem berufspraktischen Qualifizierungsprojekt.
Helfer gesucht
Die Fahrradbesitzer erhalten gegen ein kleines Taschengeld eine günstige Reparatur. Und auch den Helfern macht es Spaß: „Ich repariere gern Fahrräder und habe ich hier auch schon Freundschaften geschlossen“, erzählt die 30-jährige Studentin Karla Sperling, die seit letztem Jahr hier ehrenamtlich Jugendliche betreut.
Für dieses Jahr braucht der Verein noch weitere Helfer, die Spaß am Reparieren von Fahrrädern und am Umgang mit Jugendlichen haben. Darüber hinaus sammelt er noch Werkzeuge aller Art und Fahrräder, die nicht mehr gebraucht werden. Spenden holt der Verein in der Flughafenstraße 62 auch ab. SB
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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