Nächster Halt: Showhauser Allee
BVG will mit Kultur-Ticket Künstlern helfen und wirbt dafür mit coolem Video

Die BVG verkauft derzeit ein spezielles Kultur-Ticket. Ein Euro pro Fahrschein geht an die freien Künstler.

Am „Rollendorfplatz“ stehen die Schauspielerinnen Katharina Thalbach und Katharina Wackernagel auf dem Bahnsteig, auf dem U-Bahnhof „Klangheide“ die Sängerin Mia sowie Andrej Hermlin und sein Swing Dance Orchestra, Ex-Berlinale-Chef Dieter Kosslick guckt im düsteren Bahnhof „Lichtspielberg“ in die Kamera und die Tänzer von den Flying Steps und vom Friedrichstadt-Palast machen die „Showhauser Allee“ zur Bühne: Im Video der BVG – zu sehen auf YouTube – werben diese und weitere prominente Künstler für das BVG-Kultur-Ticket. Die leeren U-Bahnen rauschen im Lichtgewitter zu elektronischen Beats vom DJ-Duo Modeselektor wie auf dem Dancefloor durch die Dunkelheit. Unter dem Motto „Jetzt ist Licht im Schacht“ fährt die Bahn am Ende des Films aus dem Tunnel ins Tageslicht.

Die BVG will mit der Kampagne die vielen Künstler unterstützen, die wegen Corona seit über einem Jahr nichts mehr machen können und um ihre Existenz kämpfen. Bis vorerst 18. Juli kann man an allen Automaten und in den Verkaufsstellen der BVG das BVG-Kultur-Ticket kaufen. Der AB-Einzelfahrausweis ist ein Euro teurer. Dieser Euro fließt direkt an die Kulturszene. Wer keinen Fahrausweis braucht, kann an den BVG-Automaten oder auf BVG.de/Kultur-Ticket spenden. Der gesamte Erlös wird durch das „Bündnis Freie Szene Berlin“, einem Zusammenschluss von Verbänden und Vereinen der „Freien Szene“ der zeitgenössischen Kunst und Kultur, an die Kulturszene verteilt. Die PSD Bank Berlin-Brandenburg will am Ende der Aktion die Spendensumme verdoppeln.

Kultursenator Klaus Lederer (Linke) unterstützt die BVG-Kampagne. „Es muss unser aller Ziel sein, die durch die Corona-Pandemie schwer getroffene Kultur auf großer Breite zu sichern“, so Lederer. Der Senat könne die große Lücke allein nicht füllen, die „Künstler betrifft, die schon vor der Pandemie in prekären, jedenfalls sozial nicht gegen solcherart Ausfälle abgesicherten Verhältnissen gearbeitet haben“, sagt der Senator. Die BVG sieht sich als „elementarer Teil der Berliner Kulturszene. Schließlich sind es wir, die die Menschen zu den Clubs, Bühnen und Hallen und wieder nach Hause bringen“, sagt BVG-Chefin Eva Kreienkamp.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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