Kleine Bahn – riesig groß: Modelleisenbahner aus ganz Berlin machen mit

Die Mitglieder des Vereins haben sich der Königsspur unter den Modellbahnen verschrieben – der Spur 1. | Foto: Klaus Tessmann
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Neukölln. Wenn es um das Thema Modelleisenbahn geht, leuchten die Augen der Männer auf. Ihre Herzen schlagen schneller – sie möchten spielen.

Der Vereinsname sagt es bereits: Die Mitglieder der „IG Spur 1 Verein Berlin“ haben sich einer ganz besonderen Spurweite verschrieben. Die Spur 1 ist mit einer Weite von 45 Millimetern die größte aller Modellbahnen. Die Loks, Waggons und Anlagen sind im Maßstab 1:32 gebaut. Ein Schnellzugwaggon kann da schon mal einen drei viertel Meter lang sein.

Eine solche Anlage findet kaum Platz im Wohnzimmer oder im Keller. In der eigenen Wohnung kann man höchstens mal auf dem Teppich einen Kreis aufbauen und die Züge fahren lassen. Echte Modelleisenbahner wollen aber mehr, nämlich eine richtige Anlage gestalten.

So haben sich Freunde der Spur 1 im Jahr 1992 zum Verein zusammengeschlossen. Die Mitglieder – neun Männer und eine Frau – kommen aus allen möglichen Bezirken. Die Geschäftsstelle ist in Neukölln im Rhodeländerweg 38. Der Vereinsraum liegt im Lichtenberger Gewerbegebiet in der Siegfriedstraße 66–70. „Unsere Anlage hat eine Gesamtlänge von rund 65 Metern und eine Breite von sieben Metern. Die gesamte Schienenlänge beträgt etwa 410 Meter", erklärt der Vereinsvorsitzende Reiner Richter. Zunächst hatte man einen Raum in der Rummelsburger Hauptstraße. Doch diese 250 Quadratmeter waren bald zu klein. So gingen die Modellbahnfans auf die Suche nach mehr Platz, der aber bezahlbar sein musste.

In der Firma Dangelmayr in Lichtenberg fand Reiner Richter einen Partner. „Sie hat uns ehemalige Büroräume im zweiten Stock einer Werkhalle zu einer günstigen Miete zur Verfügung gestellt.“ Drei Jahre lang haben die Vereinsmitglieder gearbeitet, Wände herausgerissen und so eine Halle geschaffen.

Jeden Mittwoch treffen sie sich, um an ihrer Anlage zu werkeln – mit ganz viel Liebe zum Detail. Da gibt es den Bautrupp, der entlang der Gleise unterwegs ist, einen aufwendigen Lokschuppen, Brücken und Viadukte, eine Bahnwärterhäuschen und eine Seniorengruppe im Park. Der Kern der Anlage besteht aus einer Parallelstrecke mit überhöhten Kurven im Drei-Meter-Radius, einem Bahnhof mit sieben Durchfahrtsgleisen und einem kleinen Güterbereich mit Abstellgleisen.

Jeder hat Gelegenheit, sich das Ganze anzuschauen: Der nächste Tag der offenen Tür ist am 3. Oktober von 10 bis 16 Uhr. Wer mag, kann aber an jedem beliebigen Mittwoch zwischen 15 und 19 Uhr zum "öffentlichen Fahrtag" vorbeikommen und auch eigenes rollendes Material mitbringen. Für Kinder ist eine kleine Anlage auf dem Fußboden aufgebaut. Der Eintritt ist kostenlos. KT

Infos unter www.spur1-berlin.de oder im Vereinsbüro am Rhodeländerweg 38,  663 85 56
Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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