Endgültig Feierabend für Popráci?
Spektakel auf dem Richardplatz fällt wegen fehlender Finanzierung aus

Das außergewöhnliche Sportereignis hat oft viele Menschen in den historischen Ortskern von Rixdorf gelockt. | Foto:  A. Gründler
  • Das außergewöhnliche Sportereignis hat oft viele Menschen in den historischen Ortskern von Rixdorf gelockt.
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Jeden September, seit 2008, wird Popráci auf dem Richardplatz gefeiert, das große Strohballenrollen. Doch nun scheint Schluss zu sein. Hauptorganisator Norbert Kleemann vom Verein Traumpfad will das Handtuch werfen.

„Seit 13 Jahren versuchen wir, das Fest auf eine finanzielle Mindestbasis zu stellen, und jedes Jahr fangen wir wieder bei null an. Das ist Selbstausbeutung“, sagt Kleemann. Nach und nach seien auch Partner ausgestiegen, und neue Ehrenamtliche zu begeistern, sei schwer. So habe er schließlich vor der Frage gestanden: „Mache ich das jetzt alleine weiter?“

Beim Popráci rollen Teams riesige Strohballen rund um den Richardplatz und messen so ihre Kräfte. Begleitet wird das Ganze von einem Bühnenprogramm mit viel Musik und Unterhaltung. Das Spektakel ist aber nicht nur spaßig gemeint, sondern soll auch an die böhmischen Einwanderer in Rixdorf erinnern und etwas für die Völkerfreundschaft tun. Tatsächlich waren in den vergangenen Jahren auch immer hochrangige Vertreter aus Tschechien vor Ort. Den Veranstaltungstitel musste ihnen niemand erklären, stammt er doch aus ihrer Sprache: "po práci" bedeutet "nach der Arbeit" oder "Feierabend".

In diesem September falle das Fest definitiv flach, es fehle an Geld, so Kleemann. Rund 20 000 Euro würden für Künstler, Bühnenaufbau, Absperrungen und anderes gebraucht. Wenn nicht ein Wunder geschehe, werde es auch im kommenden Jahr kein Popráci geben. Und dieses Wunder müsste relativ schnell geschehen, denn die Organisation habe einen großen zeitlichen Vorlauf.

Manfred Hermann vom Verein Freunde Neuköllns sagt: „Es wäre sehr bedauerlich, wenn sich solch ein kulturelles Highlight für den Richard-Kiez, den gesamten Bezirk und die deutsch-tschechische Zusammenarbeit für immer aus Neukölln verabschieden würde.“ Auch er hofft auf neue Sponsoren.

Nähere Informationen gibt es unterwww.popraci.de und über den E-Mail-Kontakt kleemann@safranfilms.de.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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